Beim Akademikerball hielt FPÖ-Chef Strache eine unübliche Rede. Nicht alle Burschenschafter waren von der Politisierung in der Hofburg begeistert. Ein Besuch.
Als der Ehrengast den Festsaal betritt, drehen sich Hunderte Deckel in seine Richtung. Die Männer hier in der Hofburg tragen ihre Kopfbedeckung mit Stolz, manche sogar mit einer bunten Feder an der Seite, andere mit einem zylinderähnlichen Aufsatz. Ihre Kanonen, also die Stiefel, reichen bis zu den Knien und sind poliert. Die Farben an ihrem Band zeigen ihren Brüdern, zu welcher Verbindung sie gehören. Es ist ein feierlicher Anlass. Und daher zeigen sie ihre Uniform, den Vollwichs.
Der Ehrengast, mittlerweile mit Applaus begrüßt, kommt aber im Frack. Das allein wäre nichts Ungewöhnliches: Viele Ballgäste tragen lieber Schwarz und Weiß statt Farben. In diesem Jahr hat er aber auch auf die traditionelle Kopfbedeckung verzichtet. Heinz-Christian Strache will bei dem diesjährigen Akademikerball in erster Linie als Vizekanzler und FPÖ-Chef auftreten. Nicht als Burschenschafter.