Dyson gibt einem kalt-warm

Das Gerät wurde von Dyson zur Verfügung gestellt.
Das Gerät wurde von Dyson zur Verfügung gestellt.(c) Mike Cooper/ Dyson
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Er wärmt bei Kälte und schützt vor Überhitzung. Nebenbei reinigt er auch die Luft. Zumindest verspricht das der Dyson Hot + Cool Link. Wir haben das smarte Device getestet.

Tropisch, unerträglich, schweißtreibend. Das fällt einem zum Sommer 2017 ein. Klimatisierte Büros wurden zur Entspannungsoase. Im eigenen Zuhause herrschten zum Teil Temperaturen über 30 Grad. Der nachträgliche Einbau einer Klimaanlage in bestehenden Objekten ist schwierig und scheitert meist an den Auflagen. Und die herkömmlichen Ventilatoren mit Rotorblättern, die es zur Sommerzeit bei den Diskontern gibt, sind meist laut und wirbeln auch nur die warme Luft durch die Gegend. Umso vielversprechender dann das Versprechen von Dyson. Ein Ventilator, Heizstrahler und Luftreiniger in einem.

Natürlich lässt sich das Gerät mit einer App verbinden und darüber steuern. Der Dyson Pure Hot + Cool Link braucht aber nicht zwingend die App. Stromkabel anschließen und ab die Luft, ist ebenfalls möglich. Aber gleich vorweg: Es ist eines der ersten vernetzten Geräte, die Sinn machen.

Abkühlung, bitte! Die Funktionen des Dyson-Geräts sind schnell erklärt. Mit der Fernbedienung entweder auf den blauen oder auf den roten Knopf drücken. Auch, ob er sich dreht oder stationär bläst, lässt sich einstellen sowie auch die Intensität (bis Stufe 10) kann gewählt werden. Bis hierhin ist die Smartphone-Anbindung nicht zwingend notwendig.

Über die App kann der Dyson schon vorher auf volle Kraft beginnen einen Raum abzukühlen, ehe man selbst zuhause ist. Im Test kühlte das Gerät einen 20 Quadratmeter großen Raum um vier Grad innerhalb von 60 Minuten ab. Ist man dann auch zuhause, reicht es, das Gerät auf mittlerer Stufe laufen zu lassen, um so zu garantieren, dass die Temperatur nicht wieder hinaufklettert und man nicht den Dyson überbrüllen muss. Erholsamer Schlaf wird damit garantiert, denn der nächste Sommer kommt bestimmt.

Außerdem lässt sich ein wöchentlicher Zeitplan erstellen, wo auch ein Nachtmodus möglich ist, in dem der Dyson besonders geräuscharm und mit abgedunkelter LED-Anzeige sein Werk vollbringt. Die selben Vorteile bietet das Gerät auch in seiner Funktion als Heizstrahler. Kalte Füße sind schnell wieder wohlig warm und nach einem Spaziergang bei Minusgraden kann man sich bei einem Tee gemütlich wieder aufwärmen. Fast schon wie ein Schwedenofen, nur ohne gemütliches Holzprasseln.


Knappes Kabel. Das 1,80 Meter lange Kabel ist für eine individuelle Positionierung im Raum – je nach Vorhandensein von Steckdosen – etwas knapp bemessen. Hier hätte man spendabler sein können.

Aber wirklich auftrumpfen kann der Dyson mit seiner Luftreinigungsfunktion. Darüber können sich Allergiker freuen, denn der Dyson verteilt hier keine Placebos. Mit dem HEPA-Filter hatte zumindest in der Pollenzeit das Schniefen, Niesen und Rinnen der Augen eine Auszeit. Der Filter sollte dennoch alle sechs bis acht Monate getauscht werden. Dieser schlägt mit 60 Euro zu Buche.

Nebeneffekt: Lufterfrischer. Wer schon mal Raclette zu Silvester hatte, weiß, dass der Geruch sich penetrant festhalten kann. Innerhalb weniger Stunden saugt der Dyson die schlechte Luft ein. Nach ein paar Stunden merkt man nichts mehr von der lukullischen Orgie. Ähnlich verfährt der Dyson mit anderen Gerüchen wie kaltem Rauch.

Dyson lässt sich das Multifunktionsgerät auch einiges kosten. Mit 600 Euro in der Anschaffung ist das Gerät nicht günstig, aber dafür effektiv.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2018)

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