Niederösterreich-Wahl

Die "Hochburgen" und "Jammertäler" der Parteien

Blick auf Niederösterreichs Gemeinden nach dem vorläufigen Endergebnis
Blick auf Niederösterreichs Gemeinden nach dem vorläufigen Endergebnis(c) Presse Digital
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Wenn 20,75 Prozent den schlechtesten Wert darstellen, kann es sich nur um die ÖVP Niederösterreichs bei der Landtagswahl handeln - so mancher Kontrahent hätte sich diese Zahl als Top-Resultat gewünscht.

Hochburgen erbauen und Talsohlen erreichen - ein Spiel, das sich bei jeder Wahl wiederholt. Ein Blick auf die Rekorde, positive wie weniger erfreuliche aus Sicht der Parteien, die die Landtagswahl am gestrigen 28. Jänner in Niederösterreich gebracht hat. Gerechnet wird mit dem vorläufigen Endergebnis - amtlich wird dieses erst am Donnerstag.

Mit 81,04 Prozent hat die ÖVP in Japons (Bezirk Horn) ihr bestes Ergebnis erzielt. Die SPÖ erreichte ihr Top-Resultat mit 51,42 Prozent in Bärnkopf (Bezirk Zwettl), die FPÖ-"Hochburg" bleibt Blindenmarkt (Bezirk Melk) mit 34,0 Prozent.

17,05 Prozent in Eichgraben (Bezirk St. Pölten-Land) bedeuteten das beste Ergebnis für die Grünen. 15,23 Prozent in Hinterbrühl (Bezirk Mödling) war der Bestwert für die Neos beim ersten Antreten bei einer Landtagswahl in Niederösterreich.

Neben Japons kam die ÖVP auch in Ottenthal (Bezirk Mistelbach) auf mehr als 80 Prozent. Den größten Gewinn fuhr die Volkspartei in Reinsberg (Bezirk Scheibbs) mit 12,48 Prozentpunkten ein, wo die Partei mit 79,44 Prozent das drittbeste Ergebnis erreichte. Ein Plus von mehr als zehn Prozentpunkten gab es auch in Wieselburg (Bezirk Scheibbs), St. Martin (Bezirk Gmünd), St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) und Andlersdorf (Bezirk Gänserndorf).

Die SPÖ hielt in drei Gemeinden - neben Bärnkopf auch in Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt-Land) und Klein-Neusiedl (Bezirk Bruck a.d. Leitha) die absolute Mehrheit. Den größten Zuwachs gab es in Ennsdorf (Bezirk Amstetten) mit 11,41 Prozentpunkten, wo die Partei die 50-Prozent-Marke knapp verpasste. Mehr als zehn Prozentpunkte Steigerung erreichten die Sozialdemokraten auch in Trumau und Pottenstein (Bezirk Baden), Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt-Land) sowie Grünbach am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen).

Die FPÖ lag insgesamt in sechs Gemeinden über 25 Prozent. Nach Blindenmarkt waren das zweitbeste Resultat 28,0 Prozent in St. Corona am Wechsel, dahinter folgte Trattenbach (beide Bezirk Neunkirchen) vor Pfaffenschlag bei Waidhofen a.d. Thaya, Wöllersdorf-Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt-Land) und Untersiebenbrunn (Bezirk Gänserndorf). Das größte Plus - in Höhe von 16,08 Prozentpunkten - verzeichneten die Freiheitlichen in Blumau-Neurißhof (Bezirk Baden), insgesamt war die Steigerung in fünf Gemeinden höher als 15 Prozentpunkte.

Die Grünen kamen in sieben Gemeinden im Wiener Umland auf mehr als 15 Prozent, neben Eichgraben auch in St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln), Laab im Walde, Mödling, Maria Enzersdorf (alle Bezirk Mödling), Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Maria-Anzbach (Bezirk St. Pölten-Land). Mit 3,95 Prozentpunkten fiel das höchste Plus - in Retzbach (Bezirk Hollabrunn) - im Vergleich zu den anderen Parteien bescheiden aus.

Die Neos erzielten in Gießhübl (Bezirk Mödling) mit 15,09 Prozent ihr zweitbestes Ergebnis. In zehn Gemeinden im Wiener Umland, darunter auch in Klosterneuburg, kamen die Pinken auf mehr als zehn Prozent.

20,75 Prozent - schlechtester Wert für die ÖVP

Den geringsten Wert verzeichnete die Volkspartei nach 2013 erneut in Golling an der Erlauf (Bezirk Melk) mit 20,75 Prozent. Den höchsten Verlust verbuchte die ÖVP in Aderklaa, einer Gemeinde mit rund 200 Einwohnern an der Grenze zu Wien, mit minus 14,22 Prozentpunkten. Dort erzielte die SPÖ nach 2013 zwar mehr Stimmen, aber erneut ihren geringsten Anteil (3,45). Den höchsten Verlust mussten die Sozialdemokraten in St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) mit minus 23,49 Prozentpunkten hinnehmen - dort war vor fünf Jahren noch die größte Steigerung verzeichnet worden.

Die FPÖ fuhr mit 5,06 Prozent in Andlersdorf (Bezirk Gänserndorf) ihr niedrigstes Resultat ein, dort gab es neben Pernegg (Bezirk Horn) auch den einzigen Verlust für die Freiheitlichen. Die Grünen bekamen in Schwarzenbach an der Pielach (Bezirk St. Pölten-Land), die Neos in Raach am Hochgebirge (Bezirk Neunkirchen) keine einzige Stimme. Den höchsten Verlust gab es für die Grünen in Laxenburg (Bezirk Mödling) mit minus 6,42 Prozentpunkten.

(APA/Red.)

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