Eine Frau dirigiert künftig das Radio Symphonieorchester

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Die New Yorkerin Marin Alsop tritt als Chefdirigentin die Nachfolge von Cornelius Meister an. Seit zehn Jahren steht sie als erste Frau an der Spitze eines großen US-Orchesters.

Die US-Dirigentin Marin Alsop wird ab September 2019 am Chefpult des Radio Symphonieorchesters Wien stehen. Wie der ORF am Montag in einer Aussendung bekannt gab, wird Alsop damit die Nachfolge von Cornelius Meister antreten. Der Vertrag wird zunächst auf drei Jahre abgeschlossen. Seit 2007/8 steht Alsop in Baltimore als erste Frau an der Spitze eines großen US-Orchesters.

Die 61-jährige Alsop stammt aus New York und studierte in Yale sowie an der Juilliard School. Vor ihrem Engagement beim Baltimore Symphony Orchestra war sie Dirigentin des Bournemouth Symphony Orchestra, außerdem ist sie regelmäßige Gastdirigentin bei den New York Philharmonic, dem Philadelphia Orchestra oder Chicago Symphony. 2013 war Alsop die erste Dirigentin, die die Londoner Last Night of the Proms leitete. Am Chefpult des RSO Wien folgt Marin Alsop auf Meister, der seit 2010 Chefdirigent war und bereits ab Sommer 2018 Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart wird.

"Mit diesem Orchester verbindet mich einiges: Sie teilen meine Begeisterung für eine ständige Erweiterung des Repertoires und für den Kontakt mit neuen Publikumsschichten", zitiert der ORF die Dirigentin: "Es hat mich sehr berührt, dass es die Musikerinnen und Musiker selbst waren, die den Anstoß gaben, mit mir in Kontakt zu treten."

Als ausgewiesene Expertin für das zeitgenössischere Musikschaffen, spielt Alsop heuer auch angesichts der 100-Jahr-Feierlichkeiten zum Geburtstag des verstorbenen Leonard Bernstein eine zentrale Rolle. So eröffnet die 61-Jährige den Bernstein-Schwerpunkt des London Symphony Orchestra, dirigiert "Mass" beim Ravinia Festival und tritt im Southbank Centre auf, wo sie Artist in Residence ist.

Ziel der Personalentscheidung sei gewesen, die internationale Reputation des RSO weiterhin zu stärken, unterstrich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der Alsop auf Vorschlag von Radiodirektorin Monika Eigensperger und Orchesterintendant Becher ernannte: "Für unser Orchester haben wir daher gezielt nach einer Dirigentenpersönlichkeit mit internationalem Renommee und großer Erfahrung gesucht."

(APA)

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