Wie der frühere Kanzler in Wien mithalf, die Unterstützung für Michael Ludwig zu organisieren – und Christian Kern damit ein Problem bescherte.
Wien. Es gibt da diese Geschichte über Werner Faymann, die er nie bestätigt hat. Aber rückblickend ergibt sie durchaus Sinn, erst recht seit dem Wiener SPÖ-Votum vom Samstag. Kaum eine Personalentscheidung, erzählte ein Faymann-Vertrauter vor einigen Monaten in kleiner Runde, habe der frühere Bundeskanzler so bereut wie jene nach der Nationalratswahl 2013, als er Klubobmann Josef Cap durch Andreas Schieder ersetzt hatte.
Zweieinhalb Jahre später wurde Schieder nämlich verdächtigt, an Faymanns Demontage mitgewirkt zu haben. Zwar nicht an vorderster Front wie seine Lebenspartnerin Sonja Wehsely, damals noch Stadträtin in Wien. Aber doch gemeinsam mit jener Gruppe in der Wiener SPÖ, die sich während der Flüchtlingskrise 2015/16 Team Haltung nannte. Und die jetzt, in selber Besetzung, Schieders Kandidatur für die Michael-Häupl-Nachfolge unterstützt hat.