Garderobe

Dresscode beim Filmpreis: Nur kein Püppchen!

 Lady Gaga ließ sich bei den Grammys am vergangenen Sonntag vom Dresscode der Golden Globes Anfang Jänner inspirieren und erschien ganz in Schwarz, aber mit viel Haut. Zu sexy für die Initiatorinnen der „Nobody's Doll“-Bewegung?
Lady Gaga ließ sich bei den Grammys am vergangenen Sonntag vom Dresscode der Golden Globes Anfang Jänner inspirieren und erschien ganz in Schwarz, aber mit viel Haut. Zu sexy für die Initiatorinnen der „Nobody's Doll“-Bewegung?APA/AFP/Angelas Weiss
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Bei den Golden Globes trugen die Stars heuer Schwarz. Deutsche Schauspielerinnen fordern mit der Aktion „Nobody's Doll“ mehr Unangepasstheit. Wie sehen das Kolleginnen aus Österreich?

Es dürfte bunt werden auf dem roten Teppich der Berlinale in diesem Jahr. Das versprechen zumindest die Vertreterinnen der Bewegung „Nobody's Doll“. Die 36-jährige Schauspielerin Anna Brüggemann („3 Zimmer/Küche/Bad“) hat die Initiative mit einem Manifest ins Leben gerufen, in dem es etwa heißt: „Die Gleichberechtigung ist auf dem roten Teppich noch nicht angekommen.“ Die meisten Schauspielerinnen würden sich zwar als moderne, unabhängige Frauen sehen, aber bei Festivals, Premieren und Preisverleihungen erst recht ein Frauenbild unterstützen, das an die Fünfzigerjahre erinnere. In dem sie sich in hautengen Kleidern, mit hohen Schuhen und viel Dekolleté zeigen. Oder in großen Roben, die an Prinzessinnen erinnern. Brüggemann und ihre Mitstreiterinnen wollen bei der Berlinale im Februar (15. bis 25.) zeigen, was man alles tragen kann auf dem Red Carpet. „Wir werden übertreiben und untertreiben“, heißt es dazu. Die Parole der Bewegung lautet: „Wir sind Künstlerinnen und keine hübschen Puppen. Nobody's doll.“

Auch Männer sind eingeladen, mitzutun

Bei den Golden Globes im Jänner trugen die Stars Schwarz, die Farbe der Trauer, um auf die Ungleichbehandlung von Frauen hinzuweisen, die die MeToo-Debatte erneut offengelegt hat. Die Aktion gefiel Brüggemann, doch mit „Nobody's Doll“ will sie eigentlich das Gegenteil erreichen: Keine neue Uniformierung, sondern mehr Kreativität bei der Garderobe. Letztlich ergaben die schwarz gekleideten Schauspielerinnen bei den Globes dann doch wieder ein einheitliches Bild mit hohen Schuhen, tiefen Ausschnitten, nackten Schultern. Dem „Spiegel“ sagte Brüggemann: „Wir brauchen mehr Bilder von eigenwilligen Frauen.“ Aber auch Männer sind eingeladen, mitzumachen. Bei der Berlinale werden Anstecker und Aufkleber mit dem Hashtag #Nobodysdoll verteilt, eine Party und eine Podiumsdiskussion soll es auch geben.

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