Rechtsextrem? Künftige Uni-Räte werden geprüft

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann hat ein Auge auf die Uni-Räte.
Wissenschaftsminister Heinz Faßmann hat ein Auge auf die Uni-Räte.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Bis März müssen die Räte bestellt werden. Rektoren fordern Personen, die für eine offene Gesellschaft stehen.

Wien. Mehr als einmal haben sich die Uni-Rektoren in den vergangenen Monaten mit Sorge zu Wort gemeldet, was die neuen Uni-Räte angeht, die die Regierung bis zum 1. März bestellen muss: „Die Universitäten brauchen gesetzesgemäß hochkompetente Persönlichkeiten, die über jeden Zweifel erhaben sind“, sagte etwa der nunmehrige Vizerektorenchef Oliver Vitouch. Derartige Schlüsselpositionen müssten mit Personen besetzt werden, die für eine offene Gesellschaft stehen.

Dass keine problematischen Persönlichkeiten in Uni-Räte geschickt werden, will Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) jedenfalls sicherstellen, wie er am Dienstag bekräftigte. Aktueller denn je ist das Thema nach der NS-Liederbuchaffäre um den niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer, die einige Rektoren zu einem Brief motivierte, in dem sie eine „Normalisierung des Rechtsextremismus“ beklagten. Wenn es Äußerungen gebe, die in Richtung rechtsextrem gehen, würden diese Personen nicht als Uni-Räte bestellt, sagte Faßmann. „Wir screenen und scannen, ob vorgeschlagene Universitätsräte hinsichtlich einschlägiger Meinungsäußerungen auszuschließen sind.“

Wie ein Aufsichtsrat

Bis zum 1. März müssen rund 60 Universitätsräte an 22 Universitäten bestellt werden. Der Uni-Rat ist in etwa mit dem Aufsichtsrat eines Unternehmens vergleichbar. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählen die Wahl des Uni-Rektors aus einem Dreiervorschlag des Senats, die Genehmigung von Entwicklungsplan, Organisationsplan und Leistungsvereinbarungsentwurf der Universität sowie die Zustimmung zum Budgetvoranschlag des Rektorats. (beba/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Hochschule

Neue Uni-Räte werden zur Zeit mit der FPÖ abgestimmt

Die Bestellung der neuen Räte dürfte Mitte Februar erfolgen. Das Wissenschaftsministerium scannt Kandidaten auf rechtsextreme Äußerungen.
Hochschule

Regierung noch uneinig: Es wird knapper für Uni-Räte

Manche von der FPÖ nominierten Kandidaten dürften Schwierigkeiten machen. Am 1. März müssen die neuen Uni-Räte ihre Arbeit aufnehmen.
Heinz Faßmann.
Hochschule

Unis: Staatsschutz prüft nicht

Neue Universitätsräte. Laut Medienberichten hat die ÖVP einige Kandidaten der FPÖ abgelehnt. Mitte Februar soll die Liste vorliegen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.