Österreichischer Filmpreis für „Die beste aller Welten“

Verena Altenberger sahnte auch beim Österreichischen Filmpreis ab.
Verena Altenberger sahnte auch beim Österreichischen Filmpreis ab. APA/dpa/Matthias Balk
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Bei einer Gala in Grafenegg wurden die Österreichischen Filmpreise verliehen. Die meisten Trophäen gingen an drei Filme: Neben dem Drogendrama "Die beste aller Welten", das in den Hauptkategorien gewann, wurden auch „Licht“ und die Doku „Untitled" zahlreich ausgezeichnet.

Es zeigt den Alltag Heroinabhängiger aus Kinderaugen, erzählt ehrlich, ohne Pathos, aber mit viel Gefühl eine aufwühlende Geschichte: Adrian Goigingers Drama „Die beste aller Welten“, in dem er Episoden seines eigenen Aufwachsens zwischen Junkies und Abenteuern schildert, war im Vorjahr laut Film Austria mit 80.000 Besuchern der zweiterfolgreichste österreichische Film an den Kinokassen (nach Josef Haders „Wilde Maus“). Nun wurde ihm auch die größte Auszeichnung der heimischen Filmbranche zuteil: Er wurde am Mittwochabend bei der Verleihung des Österreichischen Filmpreises in Grafenegg als „Bester Spielfilm“ prämiert.

Goiginger, für den „Die beste aller Welten“ sein Spielfilmdebüt ist, gewann zudem für die beste Regie und das beste Drehbuch; Verena Altenberger (sie spielt die drogensüchtige, zwischen innerer Leere und Liebe für ihr Kind aufgeriebene Mutter) wurde für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet, Lukas Miko (er spielt den ebenfalls abhängigen Stiefvater) für die beste männliche Nebenrolle. Die Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films, die die Filmpreise vergeben – nach einem ähnlichen Prinzip, wie es die Academy of Motion Picture and Sciences mit den Oscars tut – bedachten das Drogendrama somit mit insgesamt fünf Preisen – und machten es zum großen Gewinner der Gala, die von Mirjam Unger im Science-Fiction-Stil inszeniert und von Hilde Dalik und Christoph Grissemann moderiert wurde.

Fünf Preise auch für „Licht“

Als bester Spielfilm nominiert waren auch die Integrationskomödie „Die Migrantigen“, der Liebesfilm „Siebzehn“ und das Drama „Licht“ von Barbara Albert, das mit 14 Nominierungen als Favorit gegolten hatte. Mit ebenfalls fünf Preisen wurde es letztlich ausgezeichnet: Neben den – von Valie Export gestalteten – Trophäen für Kamera, Kostümbild, Maske und Szenenbild ging der Preis für die beste weibliche Nebenrolle an Maresi Riegner. Die beste männliche Hauptrolle gewann Lars Eidinger, der in der Tragikomödie „Die Blumen von gestern“ einen Holocaustforscher spielt.

Zahlreich prämiert wurde auch Michael Glawoggers posthum erschienenes Werk „Untitled“: Nachdem er während der Dreharbeiten in Liberia an Malaria verstorben war, vollendete seine Cutterin Monika Willi den Film. Er wurde „Bester Dokumentarfilm“ und gewann weitere Preise für Schnitt, Musik und Tongestaltung. Clara Stern, die für ihr 30-minütiges Transgender-Drama „Mathias“ bereits bei der Diagonale ausgezeichnet wurde, gewann auch hier den Preis für den besten Kurzfilm.

(kanu)

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