Die Kunst von Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian ist exzentrisch, exotisch, und barock.
Egal ob sie allein oder im Kollektiv arbeiten – die drei iranischen Künstler, die seit 2009 zusammen in einer Villa in Dubai leben und arbeiten und zu den gegenwärtigen Überfliegern des Kunstmarkts zählen, akzeptieren in ihrer Kunst keine Grenzen. Ihr Schaffen ist in einem stetigen Fluss. Videos, Fotografien und Performances spielen darin ebenso eine Rolle wie Malereien, Zeichnungen, Texte, gefundene Objekte. In der Galerie Krinzinger präsentieren sie sich nun mit „From Sea to Dawn“. Der Werkblock samt Animationsvideo ist Teil eines fortlaufenden Projekts, dessen Bildebene von Medienberichten befeuert ist und in einem zweiten Schritt künstlich übermalt, überformt und verzerrt wird. Im Mittelpunkt stehen künstliche „Kreaturen“, deren Charaktere erst während des kreativen Prozesses nach und nach Form annehmen. Nachrichtenbilder, die Migrantinnen aus der Sicht der westlichen Medien zeigen, werden durch die Anwendung von Humor sowie die Stilisierung durch Gestaltungsmittel des Orients – Symmetrie etwa, Verzerrung, Verflachung – in die visuelle Sprache des Ostens (und damit der Herkunftsländer) rückübersetzt.
Galerie Krinzinger. „From Sea to Dawn“ (1010 Wien, Seilerstätte 16; bis 10. 3.)