Russischer Militäraufmarsch zum Gedenken an Stalingrad-Schlacht

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Bei seinem Auftritt in Wolgograd lobte Präsident Wladimir Putin den "unbeugsamen Charakter" des russischen Volkes und appellierte an die Vaterlandsliebe.

Bei seinem Auftritt in einem Theater in Wolgograd erinnerte der russische Präsident Wladimir Putin an die historische Schlacht von Stalingrad - einem der Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges. Im schwarzen Anzug sprach er vom "unbeugsamen Charakter" des russischen Volkes, das bereit zur Selbstaufopferung sei. Der Triumph der Roten Armee sei nicht nur als militärischer Sieg zu sehen. Auftrag für die Gegenwart bleibe die Vaterlandsliebe, erklärte Putin in seinem kurzen Grußwort.

Zuvor hatten in Wolgograd die Feierlichkeiten zum 75. Jubiläum der Schlacht von Stalingrad begonnen. Auf dem Platz der gefallenen Kämpfer fand am Vormittag eine Militärparade statt, bei der alte und neue Militärtechnik präsentiert wurde.

Unter der feierlichen Stimme des Moderators paradierten Militärfahrzeuge, T-90-Panzer und Haubitzen der russischen Armee. Auch einige mobile Raketensysteme wie Smertsch, Iskander und Triumf S-400 waren zu sehen. Im Luftraum über der Wolga flugen Helikopter und Kampfjets. Auf dem Gedenkort Mamajew-Hügel legten Menschen Blumen ab. Tagelang war des Nachts für den Militär-Auftritt geprobt worden.

Hoher Blutzoll

Die Truppen der deutschen Wehrmacht hatten sich am 31. Jänner und am 2. Februar 1943 nach einer aufzehrenden Kesselschlacht der Roten Armee ergeben. Nirgendwo liegen der Sieg der Sowjetarmee und der sowjetische Blutzoll so nahe beieinander wie in der Stadt an der Wolga. Schätzungsweise 900.000 sowjetische Soldaten ließen hier ihr Leben. Genaue Zahlen fehlen bis heute. Von der Viertelmillion Wehrmachtssoldaten, die in die Industriestadt an der Wolga einzogen, lebten bei der Kapitulation noch 110.000. Nur 6000 kehrten aus den sowjetischen Gefangenenlagern zurück.

Russland begeht das Ende der Kämpfe traditionell am 2. Februar. "Dies ist ein sehr wichtiges Datum für uns alle", sagte Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow.

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