Oberösterreich: Kinderschwund im Kindergarten

Seit die Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich etwas kostet, haben viele Eltern ihre Kinder abgemeldet.
Seit die Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich etwas kostet, haben viele Eltern ihre Kinder abgemeldet.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Seit 1. Februar müssen Eltern die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten zahlen. Das führte zu Empörung und Abmeldungen – die ersten Gruppen werden nun geschlossen.

Wien. Die Entscheidung wurde rasch umgesetzt: Seit 1. Februar ist die Nachmittagsbetreuung in Kindergärten in Oberösterreich kostenpflichtig. Das hat die schwarz-blaue Landesregierung im Dezember beschlossen – die Gemeinden und Kindergärten hatten nur wenig Zeit, die Maßnahme umzusetzen. Seither reißen die empörten Meldungen nicht ab. Gemeinden berichten, dass bis zur Hälfte der Kinder schlagartig von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet wurden. Gruppen müssen geschlossen, Personal muss abgebaut werden. Eltern beschweren sich, dass es sich nicht mehr auszahlt zu arbeiten, und die Opposition ortet ein „frauenfeindliches“ Modell. Ein Überblick.

1 Wie funktioniert das Modell überhaupt? Wer zahlt wie viel?

Die Gebühr ist abhängig vom Einkommen und den Tagen der Nachmittagsbetreuung ab 13 Uhr. Sie beläuft sich (bei fünf Nachmittagen in der Woche) auf 42 bis 110 Euro pro Kind, bei einem zweiten oder dritten Kind wird der Betrag geringer. Kritik gibt es auch, dass es nur einen Zwei-, Drei- und Fünftagestarif gibt. Wer sein Kind nur einen Tag im Kindergarten lässt, muss für zwei bezahlen. Ausnahmen gibt es in Statutarstädten wie Linz, hier hat die Stadt eine Maximalgebühr von 54 Euro beschlossen – dort rechnet man mit weniger Abmeldungen.

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