Zeitumstellung: EU-Parlamentarier drängen auf Abschaffung

Soll man den Uhren in der europaweit künftig freien Lauf lassen?
Soll man den Uhren in der europaweit künftig freien Lauf lassen?APA/AFP/TOLGA AKMEN
  • Drucken

Gleich zwei Anträge liegen dem EU-Parlament vor. Österreichische Abgeordnete wollen zustimmen. Es gebe fast nur negative Effekte der Zeitumstellung.

Eine Mehrheit der EU-Parlamentarier drängt wieder einmal auf die Abschaffung der Zeitumstellung. Die Abstimmung findet am Donnerstag statt. Dabei gibt es zwei eigentlich einander widersprechende Resolutionen - die eine fordert zuerst eine Untersuchung und dann einen Stopp der Umstellung, die andere einen Sofortstopp und anschließende Untersuchungen.

Pragmatisch gab sich ÖVP-Europamandatar Heinz Becker am Dienstag in Straßburg: Er könne sich eine Zustimmung zu beiden vorstellen. Es habe zahlreiche Untersuchungen zur Zeitumstellung gegeben, die negative Gesundheitsauswirkungen zeigten. Die SPÖ-Abgeordnete Karin Kadenbach sagte, angebliche energiesparende Effekte seien nicht nachzuweisen.

Studien: Schaden von bis zu 100 Milliarden Euro

Becker meinte, es zeige sich auch, wie schwierig es sei, Beschlossenes in irgendeiner Form wieder rückgängig machen zu können. Es gebe unzählige Untersuchungen und Studien, dass die Zeitumstellung große Probleme bringe. Er verwies auf eine um 30 Prozent höhere Rate bei Unfällen im Straßenverkehr unmittelbar nach der Zeitumstellung und auf einen angeblichen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 100 Milliarden Euro.

Kadenbach meinte zwar, bei diesem Thema "grüßt jährlich das Murmeltier". Doch auch sie betonte, dass die Umstellung "keine Freude " bringe. Egal ob die Fahrpläne bei den Zügen angepasst werden müssten, oder Landwirte von großen Problemen für die Tiere berichteten.

Einig sind sich beide, dass es einer einheitlichen europaweiten Regelung bedürfe. Also nicht in einem Land die Sommerzeit gelte, im anderen Winterzeit oder in einem dritten die Zeitumstellung aufrecht bleibe. In diesem Punkt sei Subsidiarität nicht gefragt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.