Waltraud Klasnic: "Abgeklärt werde ich nie sein"

Waltraud Klasnic im Büro der Opferschutzanwalt- schaft in Wien, unweit des Karlsplatzes.
Waltraud Klasnic im Büro der Opferschutzanwalt- schaft in Wien, unweit des Karlsplatzes.Katharina F.-Roßboth
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Steiermarks erste Landeschefin, Waltraud Klasnic, ist jetzt auch Ansprechperson für Missbrauchsopfer des ÖSV. Sie erzählt, worum es bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen geht, welche Hinweise es im Fall Karl Kahr gab, warum sie erst jetzt Kontakt zu Nicola Werdenigg aufgenommen hat. Sie spricht über die #MeToo-Debatte und ihr Faible für den Titel "Landeshauptmann".

Seit Freitag läutet ihr Mobiltelefon wieder öfter. Waltraud Klasnic ist seit November Ansprechperson für Missbrauchsopfer des Österreichischen Skiverbands (ÖSV). Gerade hatte sich die Aufregung darüber etwas gelegt. Doch am Donnerstag, einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang, wurde ein neuer Vorwurf bekannt. Eine Ex-Skirennläuferin berichtete der „Süddeutschen Zeitung“, sie sei Ende der 1960er-Jahre vom damaligen Damencheftrainer, Karl "Charly" Kahr, vergewaltigt worden. Mehrere andere Sportlerinnen berichten von sexuellen Übergriffen durch ihn. Der heute 85-jährige Kahr, der von Anwalt Manfred Ainedter vertreten wird, dementiert das.

Waltraud Klasnic hat Erfahrung mit Umgang und Aufklärung von Missbrauchsfällen. Seit 2010 kümmert sich die ehemalige Landeshauptfrau der Steiermark als Vorsitzende der Klasnic-Kommission um Gewalt- und Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen aller Religionsgemeinschaften und staatlichen Heimen. Wir trafen sie diese Woche im Wiener Büro der Opferschutzanwaltschaft in der Bösendorferstraße zum Gespräch und konnten am Freitag einige Fragen zum aktuellen Fall Kahr nachreichen, die sie uns beantwortet hat:

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