Machtkampf: EU und China auf Kollisionskurs

Pekings wachsender Einfluss wird besonders in Tschechien, Ungarn und Griechenland deutlich.
Pekings wachsender Einfluss wird besonders in Tschechien, Ungarn und Griechenland deutlich.(c) APA/AFP/GREG BAKER
  • Drucken

Seit Wochen wirft China dem Westen vor, mit seinem pekingkritischen Auftreten den Kalten Krieg aufleben zu lassen. Zugleich baut die Volksrepublik ihren Einfluss vor allem in Osteuropa aus.

Wien/Peking. Sind es Vorboten eines neuen Kalten Krieges? Eines Wettrennens zwischen einem demokratisch liberalen und einem autoritären Modell? Nicht nur in den USA, wo Senator Marco Rubio vor den „aggressiven Versuchen“ Pekings warnte, über kulturelle Konfuzius-Institute Universitäten zu beeinflussen. Nicht nur in Australien, wo ein Verlag die Veröffentlichung des Buches „Stille Invasion: Wie China Australien in einen Marionettenstaat verwandelt“ aus Angst vor Repressalien strich. Sondern mitten in Europa?

„China steht nicht nur vor den Toren Europas. Es befindet sich längst dahinter“, schreiben das Berliner Merics-Institut und das Global Public Policy Institute in einer Studie. China baue seinen Einfluss auf Politik, Wirtschaft, Medien und Akademiker in der EU stetig aus. Im Gegensatz zur russischen Einflussnahme würden Chinas Ambitionen kaum thematisiert – obwohl sie aufgrund der engen Wirtschaftsbeziehungen folgenreicher seien. Peking verfolge mit dem Machtausbau zwei Ziele: Einen Regimeerhalt und sein politisch-ökonomisches Modell – Wirtschaftsaufschwung in einem autoritären System – als überlegenes darzustellen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Unternehmen

Chinesischer Unternehmer wird Großaktionär bei Daimler

Der Haupteigner des chinesischen Autokonzerns Geely, Li Shufu, beteiligt sich mit 9,7 Prozent am Stuttgarter Konzern. Der Hintergrund: Selbstfahrende Autos.
Chinesen schätzen westliche Waren und kaufen sie am liebsten im Internet. Für europäische Produzenten eröffnet das ein schlaues Geschäftsmodell.
Österreich

Die offene Hintertür zum Marktplatz China

In Freihandelszonen können westliche Konsumartikelhersteller E-Commerce mit Endkunden betreiben. Sie ersparen sich so chinesische Partner, aufwendige Produktzulassungen und Zölle. Die Nachfrage nach Premiumware ist enorm.
March 31 2014 Brussels Bxl Belgium Li Shufu chairman of Geely and Volvo is giving the intervi
Unternehmen

Chinesischer Milliardär steigt angeblich bei Daimler ein

Der Milliardär Li Shufu könnte laut Medienberichten bald schon größter Anteilseigner beim deutschen Autobauer sein.
Unter den wachsamen Augen der Staatspräsidenten unterschreiben die Delegationen aus Österreich und China die vorbereiteten Verträge.
Österreich

Spitäler und Seilbahnen für China

Heimische Firmen nutzen die Peking-Visite und unterzeichnen 30 Verträge im Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Österreichs Regierung sieht sich als „first mover“ bei der neuen Seidenstraße.
Staatsbesuch mit Überraschung.
Außenpolitik

Staatsspitzen in China: Viele Freundlichkeiten und nur leise Kritik

Kurz und Van der Bellen sehen Interesse an stärkerer Kooperation. Auch Rechtsstaatlichkeit war Thema.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.