Uraufführung

Volkstheater: Netter Abend mit „Gutmenschen“

Sebastian Klein als Elias Sabry, Katharina Klar als Klara, Knut Berger als Schnute, Paul Spittler als Moritz, Birgit Stöger als Maryam Sabry
Sebastian Klein als Elias Sabry, Katharina Klar als Klara, Knut Berger als Schnute, Paul Spittler als Moritz, Birgit Stöger als Maryam Sabry (c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Yael Ronen setzt ihr Erfolgsstück "Lost and Found" zur Asylfrage fort. Das aus konkretem Anlass geschaffene neue Kammerspiel ist aber schwächer als das erste.

Eine brave links-alternative Künstlerszene wird vom Thema Flucht konkret überrascht. Sie lernt zu differenzieren zwischen kleinen persönlichen und tatsächlich bedrohlichen Problemen. Die israelische Autorin Yael Ronen hat diese Ausgangslage Ende 2015 für ihr mit dem Ensemble des Wiener Volkstheaters erarbeitetes Stück „Lost and Found“ voller Selbstironie umgesetzt. Der Zeitpunkt stimmte. Das damals uraufgeführte Kammerspiel war am Höhepunkt der Krise entstanden, als Hunderttausende Menschen vor allem aus Bürgerkriegsgebieten in Nahost nach Europa strömten. Biografisches vom Team wurde reingepackt. Zu Recht gab es für diesen Geniestreich den Nestroy-Autorenpreis 2016.

Solch ein Erfolg müsste sich doch wiederholen lassen – oder? Leider nicht ganz, denn das Folgedrama, das Ronen mit einem Team des Volkstheaters erarbeitet hat, reicht nicht ans Original heran. „Gutmenschen“, am Sonntag uraufgeführt, hat zwar auch Witz und – seltener – berührende Momente, es stellt sich auch wieder resolut der Aktualität. Doch wirkt die Inszenierung flacher. Trotz nur 90 Minuten Dauer gibt es einige Längen, vor allem die erste Hälfte zieht sich.

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