Mölzer: "Diskrete" Historiker sollen "ohne Tabus" arbeiten

Andreas Mölzer
Andreas Mölzer(c) Clemens Fabry (Presse)
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Wer genau in der Historikerkommission sitzt, die die FPÖ-Geschichte aufarbeiten soll, ist derzeit noch offen - und soll noch länger geheim bleiben, sagt der Sprecher der blauen Koordinierungsgruppe, Andreas Mölzer.

Die Freiheitlichen lassen ihren Geschichte aufarbeiten - von einer Historikerkommission, deren Leiter ein ehemaliger FPÖ-Politiker ist: Wilhelm Brauneder. Unterstützend tätig sein soll zudem eine blaue Koordinierungsgruppe, als deren Sprecher der freiheitliche Publizist und ehemalige EU-Abgeordnete Andreas Mölzer fungiert.

Wer genau der Kommission angehören wird, ist derzeit noch unklar. Brauneder, so wurde am Dienstag angekündigt, dürfe aus einer Liste von 30 bis 50 nationalen und internationalen Experten auswählen, wen er in seinem Team haben wolle. Warum noch keine Namen genannt werden, beantwortete Mölzer am Mittwoch im Ö1-„Morgenjournal“ folgendermaßen: „Wir haben uns überlegt, dass die Mitglieder dieser Kommission, die ja noch nicht feststehen und in den nächsten Tagen erst ausgewählt werden, unbeeinflusst, ohne Druck und ohne in mediale Zwangslagen zu kommen, arbeiten sollen.“

Wie lange diese Geheimniskrämerei andauern soll? „Wenn die ersten Zwischenergebnisse vorliegen“, meinte Mölzer, dann würden die Betroffenen „ihre Ergebnisse selbst präsentieren und auch selbst vertreten“. Bis dahin würden diese „diskret“ gehalten. Bis dahin werde die Öffentlichkeitsarbeit von Brauneder und eben der Koordinierungsgruppe bewältigt werden.

Von der Monarchie über die Entnazifizierung

Brauneder sei jedenfalls in Personalbelangen „in weiten Bereichen frei“ bezüglich seiner Entscheidungen.  Es gebe aber „eine Reihe von Vorschlägen, die eingebracht wurden“.

Bezüglich der Themen, die von der Historikerkommission abgearbeitet werden sollen, „gibt es kein Tabu“, betont Mölzer. „Natürlich wird der Schwerpunkt der Aufarbeitung auf die Zweite Republik gelegt werden, es werden aber auch die Entwicklungen davor – in der Ersten Republik, in der Monarchie – beleuchtet werden müssen, um Dinge zu verstehen. Und natürlich gibt es die Ereignisse in der unmittelbaren Nachkriegszeit, die Entnazifizierung und all das, Dinge, wie die Südtirolaffäre.“

>>> Mölzer im Ö1-"Morgenjournal"

(Red.)

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