Nur sechs Prozent haben Aktien

Symbolbild.
Symbolbild. (c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
  • Drucken

Jeder Zweite meint, sich „gar nicht gut“ mit Börsenthemen auszukennen.

Wien. Wertpapierbesitz ist in Österreich ein Minderheitenprogramm. Das geht aus einer Umfrage von Marktforscher Peter Hajek (Public Opinion Strategies) im Auftrag von Aktienforum und Industriellenvereinigung (IV) hervor. Am ehesten hat man noch eine staatlich geförderte Zukunftsvorsorge: Zwölf Prozent zahlen in ein solches Produkt ein, zwei weitere Prozent tun das zusammen mit dem Partner.

Bei Aktien sind es nur sechs Prozent (drei weitere Prozent halten Aktien zusammen mit dem Partner), bei Anleihen zwei. Dabei meinen die Österreicher auch, sich mit dem Thema Börse nicht wirklich auszukennen. Nur vier Prozent kennen sich nach eigenen Angaben „sehr gut“ aus, dem gegenüber stehen 48 Prozent, die sich „gar nicht gut“ auskennen. Sogar unter jenen, die Wertpapiere besitzen, kennt sich ein Fünftel „gar nicht gut“ aus. Doch was könnte die Österreicher überzeugen, Aktien zu kaufen? Die Rendite müsste deutlich höher sein als auf dem Sparbuch, meint eine Mehrheit. Nicht ganz so überzeugend wären Steuervorteile oder eine staatliche Ausfallhaftung bei Aktien. Nur zwei Prozent ließen sich für einen Aktienkauf erwärmen, würden sich Politiker klar zu Aktienkäufen bekennen.

Weg mit Spekulationsfrist?

Die häufigsten Forderungen der Befragten an die Regierung sind steuerliche Erleichterungen für die private Pensionsvorsorge und mehr Wirtschafts- und Finanzbildung an den Schulen. Auch Aktienforum und Industriellenvereinigung haben Forderungen an die Regierung: Unter anderem sollte die Spekulationsfrist (Behaltefrist für Aktien) wieder eingeführt werden, nach einer bestimmten Frist sollten diese wieder steuerfrei veräußert werden können.

Die „diskriminierende“ Erhöhung der Kapitalertragsteuer (KESt) auf Dividenden von 25 auf 27,5 Prozent sollte zurückgenommen werden. Die Kosten der Vorbereitung eines Börsengangs (IPO) sollten steuerlich abgefedert werden. Zudem sollte die Kosteneffizienz der Finanzmarktaufsicht hinterfragt wissen, deren Personalstand in den vergangenen Jahren stark angewachsen sei, meinte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Urschitz meint

Der Nannystaat und die böse neoliberale Eigenverantwortung

Dieses Land braucht eine intellektuelle Entlüftung in seinen staatstragenden Institutionen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.