Arbeitslosigkeit, Armut und Blockade Belgrads: Hoffnung auf bessere Zeiten schwindet.
Prishtina. Bereits verblichen sind die Fotos albanischer Vermisster des Kosovokonflikts von 1999, die am Zaun des Parlaments in der Hauptstadt Prishtina befestigt sind. Zehn Jahre ist es her, dass der Kosovo nach Krieg und UN-Verwaltung seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat. „Etwas anderes, viel mehr“ habe er damals erwartet, gesteht der weißhaarige Fliesenleger Aftim ein. „Wir hatten gehofft, dass es jeden Tag besser werde. Doch inzwischen wird meine Hoffnung auf bessere Zeiten jeden Tag kleiner.“
Mit „düsteren Jubiläumsfeiern“ rechnet Lulzim Peci, der Direktor des renommierten Kipred-Instituts. „Die Leute fühlen sich von den eigenen Institutionen, aber auch der Internationalen Gemeinschaft betrogen. Wir sind nun da, wo wir sind – weit weg von den einstigen Erwartungen.“