Blutbad an US-Schule: Täter stand Rassistenvereinigung nahe

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February 15 2018 Parkland Florida U S Students gather at Pines Trails Park in Parkland for gr(c) imago/ZUMA Press (Orit Ben-Ezzer)
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Bei der Bluttat waren am Mittwoch in Florida 17 Menschen erschossen worden. US-Präsident Trump plant den Besuch des Tatorts.

Der von der Polizei als Täter des Schulmassakers von Florida bezeichnete Nikolas Cruz soll der Rassistenvereinigung und Miliz "Republic of Florida" (ROF) nahegestanden haben. Das sagte ein Sprecher der Gruppierung am Donnerstag der Bürgerrechtsorganisation ADL (Anti-Defamation League). Bei der Bluttat waren am Mittwoch 17 Menschen erschossen worden.

Der ROF-Sprecher sagte, Cruz habe an Trainings teilgenommen. Er habe mit "anderen Mitgliedern" gemeinsame Autofahrten organisiert. Ob Cruz ROF-Mitglied war oder assoziiert, sagte der Sprecher nicht. Die ROF-Milizen bezeichnen sich als "bewaffnete Kräfte der Übergangsregierung der Republik von Florida" und als weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat ohne andere Ethnien, der kein Teil der USA ist. Auf der Homepage der ROF wird die Frage "Seid Ihr gewalttätig?" beantwortet mit "Kurze Antwort: Ja".

"Nation in Trauer": Trump plant Florida-Besuch

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"Was immer wir tun können, um Euren Schmerz zu lindern, wir sind hier", sagte Trump an die Adresse der Hinterbliebenen. "Euer Schmerz ist unsere Last." Er fügte hinzu: "Kein Kind und kein Lehrer sollte jemals in einer amerikanischen Schule in Gefahr sein." Niemals sollten Eltern um ihre Kindern fürchten müssen, wenn sie ihnen morgens einen Abschiedskuss gäben.

"Wir werden alles tun, Euch zu schützen", sagte Trump. Ohne ins Detail zu gehen sagte der Präsident, man wolle sich des Themas psychischer Erkrankungen annehmen. Der Täter von Parkland war Medienberichten zufolge in psychischer Behandlung gewesen, hatte diese aber zuletzt angeblich nicht fortgesetzt.

Trump hatte allerdings vor einem Jahr eigenhändig ein Gesetz unterzeichnet, das psychisch Kranken den Erwerb von Waffen wieder erlaubte. Er nahm damit eine Regulierung seines Vorgängers Barack Obama zurück.

Trump sagte, er werde noch im Februar Gouverneure und Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten treffen. "Das Thema Sicherheit in Schulen wird die oberste Priorität haben", sagte Trump.

(APA/dpa)

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