Niki Lauda startet mit dem Partner Condor - mit der Thomas-Cook-Tochter hat er schon den Kauf der insolventen Niki gestemmt. Ab sofort können Flüge nach Spanien gebucht werden.
Noch gestern wurde spekuliert, ob Niki Lauda die Flugzeuge seiner neuen Fluglinie Laudamotion zum Teil an die Lufthansa-Tochter Eurowings verleasen könnte und so - quasi durch die Hintertür - Anschubhilfe von der Lufthansa bekommen könnte. Die AUA-Mutter erhielt ja für ihren Plan, die Air-Berlin-Tochter "Niki" zu übernehmen, keine EU-Zustimmung. Heute, Freitag, ist klar, dass der vorrangige Partner von Lauda die Thomas-Cook-Tochter Condor ist - so wie es Lauda immer angekündigt hatte. Mit Thomas Cook und Condor hatte Lauda schon für "Niki" geboten - und im Jänner auch den Zuschlag erhalten.
Ab sofort können über die Condor-Website und Reisebüros Flüge zu spanischen Zielen ab den Flughäfen Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und Basel gebucht werden, gaben die beiden Gesellschaften bekannt. Neben der Vermarktung der Flüge will Condor auch ausgewählte operationelle Funktionen wie die Verkehrsleitstelle oder die Crewplanung als Dienstleister für die Österreicher übernehmen.
Vierzig Jahre Fliegen mit Lauda: Hochs, Tiefs und Pleiten
56 Flüge pro Woche
Die Airline wird ab dem 25. März Flüge zu Ferienzielen mit der eigenen Flugnummer-Kennung OE anbieten und dem Vernehmen nach auch über eine eigene Website Tickets dafür verkaufen. Über Condor stehen zunächst 56 wöchentliche Verbindungen im Angebot, die auch mit Condor-Flügen kombiniert werden können. "Ich setze große Erwartungen in die Kooperation mit Condor", teilte Firmenchef Niki Lauda mit.
Dennoch verhandelt Lauda mit der Lufthansa-Tochter Eurowings über die Vermietung einiger der vorerst insgesamt 15 Jets samt Crews von Laudamotion. Die Condor wiederum will ihr eigenes Angebot mit Flugrechten aus der Insolvenzmasse der ehemaligen Niki-Mutter Air Berlin zum Sommer erweitern. Dafür hat der britische Condor-Mutterkonzern Thomas Cook den Flugbetrieb Air Berlin Aeronautics übernommen.
Wettbewerbshüter entscheiden nächste Woche
Wie die "Presse" erfuhr, wie die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) die Übernahme von "Niki" nächste Woche genehmigen. Lauda hatte den Zusammenschluss-Antrag am 30. Jänner gestellt. Bis Ende dieser Woche läuft die Einspruchsfrist, die jeder Unternehmer in Anspruch nehmen kann, dessen rechtliche oder wirtschaftliche Interessen durch die Übernahme berührt werden.
Einen diesbezüglichen Zeitungsbericht bezeichnete Niki Lauda als falsch. Bisher gibt es noch kein Lauda-Flugangebot ab Wien. Eine Pressekonferenz am Freitag soll Aufklärung bringen.
Aus Wettbewerbsgründen durfte die Air-Berlin-Tochter Niki im Dezember nicht an die Lufthansa verkauft werden - sie könnte nun aber doch noch für deren Billigflieger Eurowings an den Start gehen.
Der Chef der Wettbewerbsbehörde, Theo Thanner, begrüßt Niki Laudas Comeback. Angesichts der Konsolidierung in Europas Luftfahrt müsse das Kartellrecht überdacht werden.
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