Dieselaffäre bei BMW? Jetzt schummeln die Umweltschützer

Alles supersauber bei BMW, sagt das Kraftfahrtbundesamt.
Alles supersauber bei BMW, sagt das Kraftfahrtbundesamt. imago/Sebastian Geisler
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Die Deutsche Umwelthilfe hat BMW Abgasmanipulationen bei Diesel-Fahrzeugen vorgeworfen. Zu Unrecht, sagt das Kraftfahrtbundesamt. Die schlechten Prüfwerte seien künstlich aufgeblasen worden.

Ende des vergangenen Jahres zog die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einen vermeintlich dicken Fisch an Land: Ein aktueller BMW320d Diesel wies bei etlichen Prüffahrten des Vereins stark überhöhte Abgaswerte auf. Der Jubel, einen weiteren - offenkundig schuldigen - Autobauer im VW-Dieselskandal aufgedeckt zu haben, ließ nicht lange auf sich warten. Zu Unrecht, sagt nun das Deutsche Kraftfahrtbundesamt, das auf Druck der Umwelthilfe Ermittlungen eingeleitet hatte. 

"Die Abgasemissionen auf dem Rollenprüfstand und auch auf der Straße sind unter normalen Betriebsbedingungen nicht zu beanstanden", so die Behörde. Es seien keine Hinweise auf illegale Abschalteinrichtungen gefunden worden. Und die Gründe für die erhöhten Stickoxid-Emissionen seien vielmehr bei den Prüfern als bei den Geprüften zu suchen. Die Ergebnisse seien wörtlich "auf nicht normale Betriebsbedingungen" zurückzuführen.

Auto absichtlich in Extrembereiche manövriert

Soll heißen: Die Deutsche Umwelthilfe hat die Dieselautos absichtlich in untypische Fahrweisen im Extrembereich manövriert, um den Schadstoffausstoß im Testbericht künstlich nach oben zu treiben. Für BMW ist das der lang ersehnte Freispruch: "Das geprüfte Fahrzeug wurde nicht manipuliert.", beteuerte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich nach Bekanntwerden der Ergebnisse einmal mehr. "Das Vorgehen der DUH halten wir deshalb für unseriös und ohne jegliche Aussagekraft."

Schon 2015, kurz nach Bekanntwerden des Dieselskandals bei VW, hatte der Verein auch BMW ins Visier genommen. Schnell wurden ältere Dieselmodelle verdächtigt. Die DUH suchte sogar aktiv Whistleblower, die von möglichen Manipulationen berichten sollten.  Ermittlungen der Justiz vor dem Aus

Heute, drei Jahre später, nimmt der Fall eine gute Wende für BMW. Die Entlastung durch das Deutsche Kraftfahrtbundesamt wird wohl auch die Ermittlungen der Münchener Staatsanwaltschaft gegen den Konzern beenden. Derzeit läuft ein Vorprüfungsverfahren, in dem geklärt werden soll, ob sich der Verdacht der Manipulation auch erhärten lässt. Offiziell will die Staatsanwaltschaft noch bis das endgültige Prüfbericht des Kraftfahrtbundesamtes vorliegt.

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