Der Nationalratspräsident will Projektteile verändern. Und outet sich als Großraumbüro-Fan.
Wien. Wolfgang Sobotka (ÖVP) gibt jetzt den Bauherren. Und der Nationalratspräsident hat auch einige Ideen, wie das gesetzlich festgelegte Budget für den Umbau – die Sanierung darf 352,2 Millionen Euro kosten – eingehalten werden kann. Teile des Projekts müssen zumindest verändert werden, um den Kostenrahmen nicht zu überschreiten.
Sobotka stellte in einem Hintergrundgespräch nun konkrete, eigentlich geplante Schritte vor, die er weglassen möchte, um ein Volumen von 20 Millionen Euro beim Bau einzusparen, damit man inklusive Reserven im Kostenrahmen zu bleiben. Geht es nach ihm, soll auf neue Räume unter und über dem historischen Sitzungssaal verzichtet werden – einerseits auf Büroausbauten, andererseits auf einen Sitzungssaal, der als optionaler zweiter Raum für Untersuchungsausschüsse eingeplant war. Dieser könnte nun nur als Rohbau ausgebaut werden und als Lagerfläche dienen. Zusätzlich dazu will Sobotka nicht acht kleine, sondern vier große Aufzüge bauen lassen – man könne ja auch die Treppen nehmen.
Beschlossen sind Sobotkas Vorschläge allerdings noch nicht. Der nächste Bauherrenausschuss tagt am 8. März – er ist das zuständige Gremium. Generell herrsche aber Einigkeit über die Fraktionsgrenzen hinweg, wenn es um die Notwendigkeit der Einsparungen geht, so der Nationalratspräsident.
Daneben, so Sobotka, werde er auch über die Raumaufteilung in den Büros der Parlamentsdirektion nachdenken. Er outete sich dabei als ein Anhänger des Großraumbüros. Er sei, meinte Sobotka, definitiv „kein Territorialfanatiker“. (epos)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2018)