Zehntausende haben am Wochenende den zehnjährigen Jahrestag der Unabhängigkeit gefeiert - trotz enttäuschender Wirtschaftslage und Unzufriedenheit mit der Politik. Aus dem früheren Mutterland Serbien kam zwar Kritik, aber an Protestdemos nahmen nur etwa 200 Personen teil.
Prishtina/Belgrad. Zumindest das Gastspiel von Kosovos bekanntester Landestochter hat der Geburtstagsfeier zur Unabhängigkeit am Wochenende zur erhofften Partystimmung verholfen: Zehntausende jubelten der britischen Popsängerin Rita Ora zu, als der in Prishtina geborene Weltstar im rot-schwarzen Albanertrikot im blauen Licht der Landesfahne vor dem Parlament den zehnten Jahrestag der Unabhängigkeit besang.
Ernüchterung über die karge Staatsbilanz hin, Enttäuschung über die triste Wirtschaftslage her: Paraden, Feuerwerke und Konzerte lockten bei den zweitägigen Feiern im ganzen Land die Massen auf die Straßen. Mit wenig Brot zu den vielen Spielen, aber salbungsvollen Sonntagsreden wartete derweil die Staatsspitze auf. Präsident Hashim Thaçi würdigte die Unabhängigkeitserklärung am 17. Februar 2008 als „glücklichsten Moment für uns alle als Volk“. Auf einer Sondersitzung des Kabinetts erklärte Premier Ramush Haradinaj, „dass der Staat Kosovo die Forderung des Volks nach Freiheit“ bestätigt habe.