Der neue Wiener SPÖ-Chef und künftige Bürgermeister Michael Ludwig hat seine erste Personalentscheidung bekannt gegeben. Barbara Novak, SPÖ-Chefin von Döbling und Ludwig-Vertraute, wird Landesparteisekretärin.
Die neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ heißt Barbara Novak. Die Vorsitzende der Döblinger Bezirkspartei und langjährige Gemeinderätin wurde von den roten Gremien am Montag auf Vorschlag von Parteichef Michael Ludwig in diese Funktion gewählt. Das berichtete Ludwig nach den Sitzungen am Nachmittag in einer Pressekonferenz.
Mit der nun vollzogenen Rochade hat Ludwig seine erste Personalentscheidung als Parteichef getroffen - und dabei gleich eine enge Vertraute in eine Schlüsselposition gehievt: Novak hatte den Wohnbaustadtrat im Rennen um die Nachfolge von Michael Häupl als Parteichef und Bürgermeister von Anfang an unterstützt.
Die 41-Jährige löst die bisherige Parteimanagerin Sybille Straubinger ab, die erst Mitte 2016 diese Funktion übernommen hatte. Sie hatte seit der Wahl Ludwigs zum neuen Parteivorsitzenden am 27. Jänner als fixe Ablösekandidatin gegolten. Ludwig sprach heute von einer "sichtbaren personellen Weichenstellung" in der Partei. Der Vorstand, so berichtete er, habe der Kür Novaks einstimmig zugestimmt.
Erstes Signal
Damit ist Novak als rechte Hand von Michael Ludwig künftig nicht nur für die Organisation der Partei und für die angekündigte Parteireform zuständig. Mit der Führung der Löwelstraße wird sie den nächsten Wien-Wahlkampf organisieren und leiten – wenn sich Ludwig erstmals dem Votum der Wählern stellen muss.
Mit dieser Entscheidung setzt Ludwig das erste Signal: Eine der zentralsten Schaltstellen wird demonstrativ mit einer Frau besetzt. Immerhin bekommt mit Novak eine SPÖ-Frauenvorsitzende (Novak ist auch rote Frauenchefin in Döbling) den ersten Top-Job, den Ludwig zu vergeben hat. Damit wird die Forderung von Häupl und der SPÖ-Frauenvorsitzenden Renate Brauner erfüllt, nämlich dass Frauen bei der Neuaufstellung von SPÖ und (später) Stadtregierung entsprechend berücksichtigt werden müssen. Nachdem Novak und Brauner aber kein friktionsfreies Verhältnis haben, wie es in der SPÖ formuliert wird, dürfte die Bestellung von Novak hier ebenfalls ein Signal sein.
(APA/stu)