Japaner bekommt in Thailand Sorgerecht für 13 Kinder

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Thailändische FlaggeAPA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA
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Der 28-Jährige hatte verschiedene Leihmütter engagiert, um sich seinen Traum von einer großen Familie zu erfüllen.

Auf einen Schlag hat ein Japaner in Thailand das Sorgerecht für 13 Kinder bekommen. Ein Familiengericht in Bangkok hat dem 28 Jahre alten Mitsutoki Shigeta am Dienstag das alleinige Sorgerecht für die Mädchen und Buben zugesprochen, die verschiedene Leihmütter in seinem Auftrag ausgetragen hatten.

Der mehrfache Millionär - Sohn eines reichen Geschäftsmanns - hatte den Thailänderinnen dafür umgerechnet mehr als eine halbe Million Euro gezahlt. Das Familiengericht entschied zugunsten des Mannes, nachdem Erbgut-Analysen in allen Fällen ergeben hatten, dass er tatsächlich der Vater ist.

Mitsutoki Shigeta hatte im Jahr 2014 einen riesigen Skandal in Thailand ausgelöst, der 2015 zu einem Verbot von Leihmutterschaft in südostasiatischen Land geführt hatte: Die Polizei entdeckte damals im Bangkoker Luxus-Apartment des Japaners neun Babys im Alter von zwei Wochen bis zu zwei Jahren, die von mehreren Kindermädchen betreut wurden. Shigeta stand unter Verdacht des Menschenhandels, die Polizei ermittelte. Er durfte schließlich ausreisen und beantragte das alleinige Sorgerecht für die Kinder. Der Japaner besuchte die Kinder regelmäßig in den Heimen, wo sie nach der Geburt aufgrund einer Anordnung der thailändischen Behörden untergebracht worden waren.

In einem Statement begründete das Jugendgericht die Entscheidung damit, dass sich der Mann um die Kinder kümmere, keine Vorstrafen habe und als biologischer Vater seinen Kinder „Glück und Chancen“ bieten wolle. Zudem hatten die Leihmütter einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie ihre Ansprüche auf die Babys dem Vater übertragen hatten. Für den Vorwurf des Menschenhandels gebe es keine Hinweise.

Die Kinder können nun die staatlichen Einrichtungen verlassen, Shigeta möchte sie zu sich nach Japan holen. Laut seinem Anwalt wollte der 28-Jährige, der selbst in eine große Familie geboren wurde, immer viele Kinder. Der Mann hat nun insgesamt das Sorgerecht für 16 Kinder: In drei anderen Fällen hatte die Justiz bereits 2015 zu seinen Gunsten entschieden.

Das Geschäft mit der Leihmutterschaft

Das Geschäft mit der Leihmutterschaft hatte jahrelang in Thailand geboomt: Agenturen hatten eine rechtliche Grauzone ausgenutzt und ausländischen Paaren eine thailändische Leihmutter vermittelt. Nach einer Reihe von Skandalen verschärfte die Militärregierung vor drei Jahren jedoch die Regeln für Leihmutterschaften. Das Geschäft verlagerte sich daraufhin nach Kambodscha, bis die Regierung im vergangenen Jahr ein völliges Verbot erließ. Nun ist das bitterarme Laos in den Fokus gerückt: Laut Experten wird nun der Eingriff in der Regel in Laos vorgenommen, die Zeit ihrer Schwangerschaft verbringen die Leihmütter dann in Thailand, wo die medizinische Versorgung besser ist.

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