Deripaska gibt angeblich Führung bei Rusal ab

Über den Grund von Deripaskas Rückzug kursieren mehrere Meinungen, die alle plausibel sind.
Über den Grund von Deripaskas Rückzug kursieren mehrere Meinungen, die alle plausibel sind. (c) REUTERS (Sergei Karpukhin)
  • Drucken

Strabag-Kernaktionär könnte schon heute die Leitung des Alukonzerns Rusal abgeben - an eine Frau.

Moskau/Wien. Noch fehlt die Bestätigung, weil der Aufsichtsrat des russischen und weltweit zweitgrößten Aluminiumkonzerns, Rusal, das Thema erst morgen, Donnerstag, behandeln wird. Wie aber Insider gegenüber diversen Medien – auch Bloomberg – erklärten, wird Mehrheitseigentümer Oleg Deripaska die Konzernleitung abgeben. Und zwar nicht nur von Rusal, sondern auch von seinem börsenotierten Energiekonzern En+.

Sorgt dieser Schritt des Tycoons schon für Aufsehen, so die Nachfolgeregelung noch mehr. Den Medienberichten zufolge soll zum ersten Mal nämlich eine Frau den Rohstoffkonzern übernehmen – und zwar die bisherige Finanzchefin Alexandra Bouriko (40).

Über den Grund von Deripaskas Rückzug kursieren mehrere Meinungen, die alle plausibel sind. Faktum ist nämlich, dass sich Deripaska, der auch Strabag-Kernaktionär ist, in letzter Zeit in mehrere Konflikte verwickelt sah. Sowohl bei Rusal als auch beim weltweit größten Palladiumkonzern, Norilsk Nickel, wo Deripaska Großaktionär ist, sind alte Aktionärsstreits aufgeflammt. Auch hat eine Enthüllung über einen Jacht-Ausflug mit dem russischen Vizepremier, Sergej Prichodko, den alten Verdacht genährt, Deripaska könnte über seine Kontakte zu Donald Trumps Wahlkampfmanager Paul Manafort eine Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf durchgeführt haben. (est)

Pikante US-Verbindungen? Ruslan, Papa und das Call-Girl

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Oleg Deripaska wehrt sich gegen US-Sanktionen
Unternehmen

Russischer Alu-Riese versucht US-Sanktionen mit iranischer Taktik zu umgehen

Keine Dollar mehr mehr wie einst der Iran: Erste Kunden des von US-Sanktionen belegten Aluminiumkonzerns Rusal haben bereits bei der Begleichung der Rechnung auf Euro gewechselt.
Unternehmen

Banken lassen wegen US-Sanktionen den Schweizer Sulzer-Konzern im Stich

US-Banken reagierten auf die Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Viktor Vekselberg. In der Schweiz setzen UBS und Credit Suisse den Handel mit Sulzer-Aktien aus.
Österreich

So treiben die USA Moskau in die wirtschaftliche Isolation

Die neuen US-Sanktionen gegen Russland erweisen sich als folgenschwer. Westliche Geschäftspartner ziehen sich zurück. Mit Rusal wird ein Konkurrent der US-Industrie neutralisiert. Selbst die Agentur Bloomberg spielt dabei mit.
Oligarch Oleg Deripaska bekommt US-Sanktionen zu spüren
Geld & Finanzen

Glencore-Chef lässt Deripaska im Regen stehen - Raiffeisen stürzt weiter ab

Nächste Folge der US-Sanktionen gegen Russland: Der Chef des Schweizer Rohstoffkonzerns Glencore, Ivan Glasenberg, tritt als Verwaltungsrat des russischen Aluminiumkonzerns Rusal zurück. Die Aktie der Raiffeisen Bank International steht erneut unter Druck.
Österreich

Russland droht durch US-Sanktionen ein Jahr der Flaute

Ist der zarte Aufschwung in Russland schon bald wieder vorbei? Die neuen US-Sanktionen verheißen nichts Gutes für die wirtschaftliche Entwicklung des Schwellenlandes, das sich gerade erst von einer Rezession erholt hat.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.