Jetzt friert auch noch Wiens Alte Donau

Archivbild: Die zugefrorene Alte Donau im Dezember 2010
Archivbild: Die zugefrorene Alte Donau im Dezember 2010(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die extreme Kälte, die bis mindestens nächsten Donnerstag anhalten wird, dürfte für eine Eisdecke auf der Alten Donau sorgen.

Auf bis zu minus 20 Grad werden die Temperaturen in den kommenden Nächten sinken. Auch tagsüber sorgt eine Kaltluftfront aus Russland für Dauerfrost mit Temperaturen, die kaum über minus fünf Grad hinauskommen. Bis mindestens nächsten Donnerstag wird diese extreme Kältewelle laut dem Meteorologen Josef Lukas vom Wetterdienst Ubimet anhalten - optimale Bedingungen also, dass sich auf der Alten Donau im Laufe der kommenden Woche eine Eisdecke bildet.

Wie dick sie sein wird, ist allerdings schwer vorherzusagen, da auch weitere Faktoren wie die Wasserströmung, der Wasserpegel und die Sonneneineinstrahlung eine Rolle spielen. "Aber dass sich eine Eisdecke bildet, ist aus heutiger Sicht durchaus wahrscheinlich, da die Temperaturen vor allem in den Nächten extreme Minusgrade erreichen werden", sagt Lukas. Er warnt davor, auf der Alten Donau eiszulaufen. Denn ob die Eisdecke auch Menschen trägt, sei alles andere als sicher, die Gefahr einzubrechen, zu groß.

Eisdecken könnten sich auch auf kleineren Seen bilden, die nicht besonders tief sind. Österreichweit kämen beispielweise der Zellersee in Salzburg und der Weissensee in Kärnten in Frage. Bei den Seen rund um Wien sei die Wahrscheinlichkeit eher gering. Auch der Neusiedler See dürfte ncht zufrieren.

Erneuter Schneefall

Mit minus 20 Grad ist nach der Prognose der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) im Übrigen nur vereinzelt zu rechnen. In den Nächten sind generell Temperaturen zwischen minus fünf und minus 15 Grad zu erwarten. Vor dem Kälteeinbruch fallen am Donnerstag und Freitag besonders im Süden Österreichs noch einige Zentimeter Schnee. Während der Kältephase ist es dann größtenteils trocken und zumindest zeitweise auch sonnig.

Markante Kälteeinbrüche kommen in Österreich Ende Februar nur alle paar Jahre vor, erläuterte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik in einer Aussendung. "Eine Phase mit Eistagen im Großteil Österreichs, also ganztägig Temperaturen unter null Grad, kommt immer wieder vor, statistisch gesehen alle zwei bis drei Jahre. Seltener sind aber Kälteeinbrüche, bei denen es in den Nächten auch in tiefen Lagen verbreitet auf minus zehn bis minus 20 Grad und tiefer abkühlt. Das kommt in Österreich Ende Februar statistisch gesehen nur etwa alle sieben bis zehn Jahre vor. Die bevorstehende Kältewelle sieht derzeit ganz nach so einem relativ seltenen Ereignis aus."

Kälterekord nicht in Gefahr

Den letzten massiven Kaltlufteinbruch, der Ende Februar den Großteil Österreichs betroffen hat, gab es 2011 und davor in den Jahren 2005, 1996, 1993 und 1986. Der bisherige Tiefstwert dieses Winters wurde mit minus 21,2 Grad am 10. Dezember 2017 in Radstadt gemessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Wert "unterboten" wird, ist laut ZAMG hoch. Der absolute österreichische Kälterekord sollte aber nicht in Gefahr sein. Er liegt in tiefen Lagen bei minus 36,6 Grad, gemessen am 11. Februar 1929 an der Wetterstation Stift Zwettl. Berücksichtigt man auch die Bergstationen, wurde der Kälterekord am Sonnblick-Observatorium registriert. Dort wurden am 2. Jänner 1905 in 3106 Metern Seehöhe minus 37,4 Grad registriert.

(kb/APA)

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