Der linke Flügel akzeptiert die Entscheidung des Parteitages nicht und arbeitet daran, Michael Ludwig doch noch zu verhindern. Der Partei droht ein Fiasko bei der Wahl 2020.
Wien. „Nach diesem Tag haben sich alle hinter den neuen Parteivorsitzenden zu stellen – völlig egal wer es wird.“ Diese Worte von Bürgermeister Michael Häupl vor der Kampfabstimmung am SPÖ-Parteitag sind verhallt. Ungehört.
Knapp vier Wochen nach der Entscheidung der Delegierten am Landesparteitag, dem höchsten Gremium der Wiener SPÖ, geht der Konflikt unvermindert weiter – wenn auch „nur“ mehr nicht öffentlich. „Es ist fast schlimmer geworden als vor dem Parteitag“, erklärt ein Genosse der „Presse“.
Diese Beschreibung ist in unterschiedlichen Teilen der SPÖ zu hören. „Man muss wirklich aufpassen, was man zu wem sagt“, erklärt der rote Funktionär, der sich als neutral bezeichnet und aus verständlichen Gründen seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will: „Ansonsten wird man sofort persönlich anagitiert.“