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Bruna Sudetia: Angeblich weiteres NS-Liederbuch gefunden

++ THEMENBILD ++ ++ ACHTUNG SPERRFRIST 20. FEBRUAR 17:00 UHR BEACHTEN ++BURSCHENSCHAFT ´BRUNA SUDETIA´
Das Haus der Burschenschaft Bruna Sudetia in Wien(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Bei einer Hausdurchsuchung bei der Burschenschaft soll ein bisher unbekanntes Buch mit antisemitischen Texten aufgetaucht sein - und "altes Zeug aus der Nazizeit".

In den Räumen der schlagenden Burschenschaft Bruna Sudetia soll ein weiteres, bisher unbekanntes Liederbuch mit antisemitischen Texten gefunden worden sein. Das berichtete die Wochenzeitung "Falter" am Freitag. Zudem dürften die Ermittler auch "altes Zeug aus der Nazizeit" bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmt haben.

Um Hakenkreuzfahnen oder verbotene Abzeichen soll es sich dabei aber nicht handeln, schrieb die Zeitung, die ebenfalls berichtete, die Beamten hätten bei der Hausdurchsuchung "einen ganzen Kofferraum" an Material gefunden. Vielmehr dürfte es sich bei den Funden um Schriften "über irgendwelche Reichsstudentenführer" handeln, wird ein Informant in dem Text zitiert. Ob die Materialien ein Verbrechen nach dem NS-Verbotsgesetz dokumentieren, werde nun geklärt.

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Wem die Unterlagen gehören, sei noch nicht klar, heißt es weiter - Herwig Götschober, Obmann der Burschenschaft Bruna Sudetia und (mittlerweile beurlaubter) Mitarbeiter im Kabinett des Verkehrsministers Norbert Hofer (FPÖ), hatte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag dazu gesagt, es könne sich dabei "um Nachlässe von vor Jahrzehnten verstorbenen Bundesbrüdern" handeln.

Bruna Sudetia: Kisten "nie gesichtet"

Die Burschenschaft Bruna Sudetia distanziert sich nach wie vor von den angeblichen Fundstücken. Man kenne die Inhalte der mitgenommenen Kisten noch nicht, hieß es am Freitag in einer Stellungnahme. Aktueller Wissensstand bei der Bruna Sudetia sei, "dass aus dem zweiten Keller-Untergeschoß alte Kisten mitgenommen wurden, in denen sich Nachlässe verstorbener Mitglieder befanden". Diese seien leider nie gesichtet worden - "und das ist selbstverständlich unser Versäumnis, für das wir auch die Verantwortung übernehmen und uns entschuldigen".

Kritik gab es an der Tatsache, dass der "Falter" als einziges Medium von den Behörden über die Ergebnisse der Hausdurchsuchung aus einem nicht öffentlichen Ermittlungsverfahren informiert worden sei, "wir als Betroffene jedoch nicht". Die Studentenverbindung sagte, man habe allerdings "vollstes Vertrauen in die unabhängigen Behörden und sichern ihnen unsere volle Kooperation zu, um unseren Beitrag zu einer transparenten Aufklärung beizutragen".

Die Burschenschaft schließt auch weiterhin "in aller Deutlichkeit aus, dass antisemitische Liederbücher verwendet wurden und werden". Betreffend die angekündigte Aufarbeitung der Causa und der Installierung einer "internen Firewall" seien bereits Gespräche mit Anwälten geführt worden, "um ehestmöglich zu starten".



>>> zum Artikel des "Falter"

(APA/Red.)