Putin und seine Verbündeten in der EU

Russlands Präsident Putin wird Kanzler Kurz morgen im Kreml empfangen.
Russlands Präsident Putin wird Kanzler Kurz morgen im Kreml empfangen.(c) REUTERS (POOL)
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Analyse. Österreichs Bundeskanzler Kurz will bei seinem morgigen Besuch im Kreml auf EU-Linie bleiben und sich Russlands Präsidenten zugleich als Mittler anbieten. Eine Gratwanderung. Moskau spaltet Europa gezielt und findet dabei willige Partner.

Moskau. Im Dialog mit Russland zu bleiben – dieses Selbstverständnis der österreichischen Außenpolitik ist es, das Bundeskanzler Sebastian Kurz am heutigen Dienstag zu einem zweitägigen Besuch nach Moskau führt. Bei dem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin am Mittwoch könnte sich neben bilateralen Agenden die Gesprächsbereitschaft Wiens bezahlt machen.

Dem Vernehmen nach will Moskau bei der für die Ostukraine angedachten Blauhelm-Truppe Wien als Truppensteller ins Gespräch bringen. Als Nicht-Mitglied der Nato ist Österreich ein Vorzugskandidat aus Moskauer Sicht. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht war von einem möglichen Kontingent von 20.000 Mann die Rede. Moskau hat bereits durchblicken lassen, dass es Soldaten aus neutralen Staaten bevorzugen würde. In der Ukraine, wo man sich seit Ausbruch des Krieges 2014 ein stärkeres Engagement der USA wünscht, dürfte man diesen Vorstoß skeptischer betrachten.

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