Dyson will nach beutellosen Staubsaugern auch Elektroautos verkaufen

FILES
FILESAPA/AFP/GETTY IMAGES/JASON KEMPI
  • Drucken

Firmengründer James Dyson will Milliarden in die Hand nehmen. Er möchte das Auto wie Tesla komplett selbst entwickeln.

Einst wurden hier britische Piloten für den Kampf gegen die deutsche Luftwaffe ausgebildet, bald will der Staubsaugerhersteller Dyson hier Elektroautos entwickeln. Wenn es nach Firmengründer James Dyson geht, soll auf dem ehemaligen Flugfeld Hullavington im Südwesten Englands ein Unternehmen vom Format des US-Elektropioniers Tesla entstehen. Dass der 70-Jährige die Mittel dazu hat, zeigen die am Donnerstag veröffentlichten Unternehmenszahlen.

Rund 400 Ingenieure und Wissenschaftler arbeiten an der Verwirklichung von Dysons neuem, ehrgeizigem Plan. Sie werden die ersten sein, die "normalerweise Anfang Mai" im neuen Forschungscampus auf dem ehemaligen Flugfeld einziehen, wie Dyson der Nachrichtenagentur AFP sagt. Der alte Entwicklungsstandort Malmesbury ein paar Kilometer weiter sei komplett belegt. Dort sind auch die Studenten der Dyson-eigenen Universität untergebracht.

Bis 2020 will Dyson neben den von ihm erfundenen beutellosen Staubsaugern, neben Haar- und Handtrocknern auch Elektroautos verkaufen. Wie Tesla will Dyson das Auto komplett selbst entwickeln und bauen. 2,5 Mrd. Pfund (2,83 Mrd. Euro) will er binnen fünf Jahren in die Forschung stecken, kündigte der Gründer schon vergangenes Jahr an - eine Zahl, die längst überholt sein dürfte.

Nicht börsenotiert

"Wir sind nicht an der Börse gelistet und bekommen auch keine staatliche Förderung, wir finanzieren unsere Investitionen aus unseren Gewinnen", sagt Dyson. "Wenn wir noch mehr verdienen, können wir auch noch schneller werden".

Und danach sieht es aus: Den Umsatz erhöhte Dyson vergangenes Jahr um 40 Prozent auf 3,5 Mrd. Pfund. Der Gewinn vor Abzug von Steuern und Zinsen stieg um 27 Prozent auf 800 Mio. Pfund. Die Umsätze in Europa und Nordamerika stiegen um ein Fünftel, in Asien noch mehr.

Dank der Dynamik in diesem Markt konnte Dyson seine Mitarbeiterzahl vergangenes Jahr um 38 Prozent auf 11.750 erhöhen. 4.500 davon sind Ingenieure und Wissenschaftler. So macht Sir James Dyson - von der britischen Königin zum Ritter geschlagen - auch der Brexit keine Angst. Die meisten Dyson-Produkte in Europa werden nämlich ohnehin aus Asien importiert.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Das Gerät wurde von Dyson zur Verfügung gestellt.
Innovationen

Dyson gibt einem kalt-warm

Er wärmt bei Kälte und schützt vor Überhitzung. Nebenbei reinigt er auch die Luft. Zumindest verspricht das der Dyson Hot + Cool Link. Wir haben das smarte Device getestet.
Der Dyson-Gründer will ein E-Auto bauen.
Unternehmen

Dyson will auf die Straße: E-Auto bis 2020 geplant

Vom Staubsauger zum E-Auto ist es ein langer Weg. Unternehmenschef James Dyson hat die Pläne schon länger in der Schublade liegen. In China soll das Auto produziert werden.
 James Dyson
Unternehmen

Staubsaugerhersteller Dyson sieht Brexit als "wunderbare Chance"

Langfristig habe Großbritannien die Möglichkeit, bessere Handelsverträge mit anderen Ländern abzuschließen als in der EU.
Tests

Dysons Supersonic Föhn im Test: Viel heiße Luft für 400 Euro

600 Ingenieure zeichnen für den Supersonic von Dyson, einen Föhn für 400 Euro, verantwortlich. Es wurde ein Stab mit einem an einen Donut erinnernden Aufsatz, der revolutionäre Föhnergebnisse verspricht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.