Trump lobt Treffen mit Vertretern der Waffenlobby als "großartig"

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Der US-Präsident setzt seinen Schlingerkurs in der Waffendebatte fort: Erst am Mittwoch hatte er strengere Waffengesetze gefordert. Nach einem Meeting mit der NRA scheint er seine Meinung geändert zu haben.

Inmitten der Debatte über eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA hat Präsident Donald Trump Vertreter der einflussreichen Waffenlobby NRA getroffen. Auf Twitter sprach Trump anschließend von einem "großartigen" Treffen im Weißen Haus. Weitere Angaben machte er am Donnerstag (Ortszeit) zunächst nicht.

NRA-Exekutivdirektor Chris Cox twitterte nach dem Treffen aber, Trump wolle "keine Waffenkontrolle". Trump und Vizepräsident Mike Pence würden das in der US-Verfassung garantierten Recht auf Waffenbesitz "unterstützen".

Erst am Mittwoch war Trump mit einer überraschenden Kehrtwende auf Distanz zur NRA gegangen und hatte für eine deutliche Verschärfungen des Waffenrechts plädiert. Bei einem Treffen mit Kongressmitgliedern zwei Wochen nach dem Schulmassaker mit 17 Toten in Florida forderte der Präsident unter anderem, potenzielle Waffenkäufer umfassender zu überprüfen, psychisch Kranken den Waffenbesitz zu erschweren und das Mindestalter für den Erwerb von Gewehren auf 21 Jahre anzuheben. Er zeigte sich zudem offen für ein Verbot von halbautomatischen Gewehren.

Trump pflegte bisher stets gute Beziehungen zur NRA und galt als Gegner einer Verschärfung des Waffenrechts. So sprach er sich kurz nach dem Blutbad von Florida dafür aus, Lehrer zu bewaffnen, wie es auch die NRA fordert.

(APA/AFP)

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