Der Showdown im Kugelkampf

Hirscher hat „noch einiges vor“.
Hirscher hat „noch einiges vor“.APA/AFP/DIMITAR DILKOFF
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Marcel Hirscher startet ins Saisonfinale, nur Henrik Kristoffersen kann ihm noch gefährlich werden. Schon am Sonntag könnte der Gesamtweltcup entschieden sein.

Kranjska Gora. Vier Technikrennen vor Saisonende hat Marcel Hirscher stattliche 249 Punkte Vorsprung im Gesamtweltcup auf Henrik Kristoffersen. Das heißt: Holt er heute und morgen im Riesentorlauf und im Slalom von Kranjska Gora (je 9.30/12.30 Uhr, je live ORF eins) insgesamt 151 Punkte, also zum Beispiel einen Sieg (100) und einen dritten Platz (60), ist die siebente (!) große Kristallkugel in Folge schon in Slowenien unter Dach und Fach.

Schon vor einem Jahr hat der Salzburger hinter dem Wurzenpass abgeräumt und sich mit seinem Riesentorlaufsieg und Platz vier im Slalom die jeweils vierten kleinen Kugeln in diesen Disziplinen gesichert. Auch heuer kann der seit gestern 29-Jährige wieder kleine Trophäen aus Kranjska Gora mit nach Hause nehmen. Im Riesentorlauf ist Kristoffersen mit 105 Punkten Rückstand der Einzige, der Hirscher noch gefährlich werden kann. Auch im Slalom ist der Norweger der einzige verbliebene Konkurrent, hier stützt sich Hirscher allerdings auf einen 144-Punkte-Polster.

Hinzu kommt, dass die Erfolgsgeschichte des Salzburgers in Kranjska Gora eine lange ist: Seit 2008 kam er bei 19 Mal Antreten 17 Mal in die Top acht. Das Dutzend an Podestplätzen ist längst voll, die drei Siege im Riesentorlauf erreichte er 2010, 2016 und 2017, jenen im Slalom 2016.

Von den Winterspielen in Pyeongchang war Hirscher nach den zwei Goldmedaillen in Kombination und Riesentorlauf und nach einem Ausfall im Slalom plangemäß heimgereist. Auf den Teambewerb hatte er verzichtet. „Ich brauche ein paar Tage für die Zeitumstellung und für die Vorbereitung. Ich habe im Weltcup noch einiges vor“, stellte er klar.

Mit besten Erinnerungen reiste der Olympia-Slalomdritte Michael Matt an den Podkoren. Er feierte dort vor einem Jahr seinen bisher einzigen Weltcupsieg. „In Kranjska Gora habe ich schon erleben dürfen, zu gewinnen. Von dem her weiß ich, wie sich das auf dem Hang anfühlen sollte“, meinte der Tiroler, der wie sein Mannschaftskollege Manuel Feller („Ich bin auf jeden Fall gewappnet für das Finale“) in den Tagen seit der Asien-Rückkehr mit einer Verkühlung zu kämpfen hatte.

Im Riesentorlauf bietet der ÖSV in Kranjska Gora von den Topleuten dieser Saison nur Hirscher und Feller auf. Vizeweltmeister Roland Leitinger hat sich Anfang Jänner das Kreuzband gerissen, Stefan Brennsteiner kehrte von den Winterspielen mit einem Kreuzbandriss zurück. Philipp Schörghofer wird wegen seiner hartnäckigen Knieverletzung die Saison ohne Rennen beenden.

Nach Kranjska Gora stehen am 10. und 11. März in Kvitfjell noch eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm. Ab 14. März steigt das Weltcupfinale im schwedischen Aare, dem WM-Austragungsort von 2019. (joe/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2018)

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