"Schrecklicher Tribut": Blackrock setzt US-Waffenindustrie unter Druck

Symbolbild: Ein Mann testet eine   Smith & Wesson Pistole, Modell M&P9, 9 Millimeter
Symbolbild: Ein Mann testet eine Smith & Wesson Pistole, Modell M&P9, 9 Millimeter Reuters
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Hersteller und Händler von Feuerwaffen sollen der Waffensicherheit mehr Bedeutung beimessen, fordert der US-Investmentriese. Der Grund: das Schulmassaker von Florida.

Nach dem Massaker an einer Schule in Florida will der US-Investmentriese Blackrock den Druck auf die Waffenindustrie erhöhen. Hersteller und Händler von Feuerwaffen, in deren Firmen Blackrock investiert, sollten der Waffensicherheit und der Transparenz beim Verkauf künftig deutlich mehr Bedeutung beimessen, erklärte der weltweit größte Vermögensverwalter am Freitag auf seiner Webseite.

Auch sei die Neuauflage von Fonds mit bestimmten Kriterien geplant, zu denen Hersteller und Händler von Feuerwaffen bei Nichterfüllung dieser Kriterien keinen Zugang haben sollen. Die "Tragödie" in Florida habe den "schrecklichen Tribut" verdeutlicht, den Waffengewalt in den USA fordere, erklärte das Unternehmen. Öffentliche und private Institutionen müssten darauf reagieren.

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Während der vergangenen zwei Wochen habe Blackrock seine Kunden kontaktiert und sie über ihre finanziellen Engagements im Bereich der nichtmilitärischen Waffenindustrie aufgeklärt, teilte das Unternehmen weiter mit. Den Kunden seien dabei auch Alternativen aufgezeigt worden. Blackrock verwaltet Vermögen im Gesamtwert von mehr als sechs Billionen Dollar. Das Investmenthaus ist Großaktionär bei mehreren US-Waffenherstellern.

Seit dem Blutbad an einer High School in Florida mit 17 Todesopfern am 14. Februar haben mehrere große Firmen in den USA ihre Position zum privaten Besitz von Schusswaffen revidiert. Der Einzelhandelsriese Walmart etwa will das Mindestalter für Waffen-und Munitionskäufer auf 21 Jahre erhöhen.

(APA/AFP)

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