Sachlichkeit statt Brot & Spiele: Peter Kaiser war für die Kärntner das wichtigste Wahlmotiv. 60 Prozent der Wähler haben das Gefühl, dass sich das Land in die richtige Richtung entwickelt.
Peter Kaiser war für die Kärntner das wichtigste Wahlmotiv. Das macht auch eine Wahlmotiv-Analyse von Peter Hajek (im Auftrag von ATV) deutlich. Demnach war für 36 Prozent der SPÖ-Wähler der Spitzenkandidat als Wahlmotiv ausschlaggebend, gefolgt von den Argumenten „die Partei macht gute Arbeit“ und „Stammwähler“. Bei allen anderen Parteien nimmt der Spitzenkandidat nur eine untergeordnete Rolle bei den Wahlmotiven ein (lediglich Gerhard Köfer war für die Team-Kärnten-Wähler mit 27 Prozent ein annähernd wichtiges Wahlmotiv).
Die FPÖ hat ihre Stimme vor allem Stammwählern zu danken, die ÖVP wurde vorwiegend wegen ihrer Ideen und Konzepte gewählt. Das Hauptmotiv war bei den Grünen, neben der Umwelt, das Argument „damit sie im Landtag bleiben“.
Sachlichkeit statt Brot & Spiele
„Der Wahlerfolg der SPÖ lässt sich sehr einfach zusammenfassen: Peter Kaiser. Dieser steht für eine sachliche Politik – insbesondere die Aufarbeitung der Hypo Alpe Adria Bank – und ist Gegenpol zur Brot & Spiele-Politik der Haider-Partei der Nuller-Jahre. Kaiser erreicht Top-Werte wie Josef Pühringer 2015“, kommentiert Peter Hajek. Kaiser reihe sich somit in einen neuen Typus der Landeshauptleute ein, wie Thomas Stelzer, Johanna Mikl-Leitner und Günther Platter, die eher auf Sachlichkeit statt lautes Poltern setzen.
Generell hatten 60 Prozent der Wähler das Gefühl, dass sich Kärnten in die richtige Richtung entwickelt (bei den SPÖ-Wählern sind es gar 86 Prozent). Selbst 52 Prozent der FPÖ-Wähler stimmen dem zu.
Jörg Haider hat in Kärnten offenbar immer noch Anziehungskraft. 36 Prozent der Befragten würden ihn heute wählen, 54 Prozent würden das nicht tun. Unter den FPÖ-Wählern ist die Zustimmung erwartungsgemäß besonders hoch. Stolze 87 Prozent der FPÖ-Wähler würden Haider heute gern wählen. Peter Hajek dazu: „Das grenzt beinahe schon an Heiligenverehrung.“
(Red.)