Matteo Renzi will offenbar als Parteichef der PD die Konsequenzen für die herbe Niederlage tragen.
Nach dem Wahldebakel der italienischen Sozialdemokraten will der Parteivorsitzende Matteo Renzi Medienberichten zufolge zurücktreten. Die Nachrichtenagentur Ansa meldete am Montag, Renzi habe sich zu diesem Schritt entschlossen. Ein Sprecher des Partito Democratico (PD) sagte dazu, davon sei ihm nichts bekannt. Renzi wollte sich am Nachmittag zu dem Wahlergebnis äußern.
Die Wähler haben dem seit 2013 regierenden Partito Democratico eine Abfuhr erteilt. Die Partei, der auch Ministerpräsident Paolo Gentiloni angehört, kommt nach Auszählung von drei Viertel der Wahlkreise auf 19 Prozent - ein historisches Tief. Die gesamte Mitte-links-Allianz müsste sich demnach mit 23 Prozent begnügen. Die Linkskraft "Liberi e uguali", die keine Allianz mit Renzis PD eingegangen ist, kam nicht über 3,2 Prozent hinaus.
Erst am Freitag hatte Renzi in einem Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica"gemeint, dass ein Rücktritt für ihn nicht infrage käme, sollte seine Partei eine Niederlage hinnehmen müssen. "Ich bleibe bis Ende meines Mandats 2021 im Amt", bekräftigte er da noch.
(APA/Reuters)