Kärnten-Wahl: Briefwahl-Auswertung brachte SPÖ das 18. Mandat

Wahlfeier der SPÖ: Landeshauptmann Peter Kaiser geht als strahlender Sieger aus der Kärnten-Wahl hervor, ein Gratulant ist SPÖ-Chef Christian Kern
Wahlfeier der SPÖ: Landeshauptmann Peter Kaiser geht als strahlender Sieger aus der Kärnten-Wahl hervor, ein Gratulant ist SPÖ-Chef Christian KernAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die ÖVP verlor den siebenten Sitz im Landtag wieder, die FPÖ blieb bei neun Mandaten und das Team Kärnten bei drei.

Die Auszählung der Wahlkarten hat der SPÖ am Montag doch noch das 18. Mandat gebracht, und zwar zulasten der ÖVP. Diese ist künftig mit sechs Sitzen im Landtag vertreten. Die FPÖ blieb bei neun Mandaten, das Team Kärnten bei drei. Damit geht sich auch theoretisch keine Koalition gegen die SPÖ mehr aus - haben doch FPÖ, ÖVP und Team Kärnten gemeinsam so viele Mandate wie die SPÖ.

Das Endergebnis der Kärntner Landtagswahl brachte für die SPÖ 47,94 Prozent, die FPÖ erreichte 22,96, die ÖVP kam auf 15,45 Prozent und das Team Kärnten erzielte 5,67 Prozent. Die Grünen flogen mit 3,12 Prozent aus dem Landtag, die Neos verfehlten den Einzug mit 2,14 Prozent ganz klar.

Team Kärnten halbiert, aber nur mit einem Mandat weniger

Die Sozialdemokraten holten mit 10,81 Prozentpunkten ein zweistelliges Plus, was ihnen 18 der 36 Sitze im Landesparlament und das beste Ergebnis seit der Landtagswahl 1984 (51,65 Prozent) bescherte. Die FPÖ gewann 6,11 Prozentpunkte und drei Mandate dazu. Der Zuwachs der ÖVP betrug 1,05 Prozent und einen Landtagssitz mehr. Die Grünen verloren 8,98 Prozentpunkte, das Team Kärnten wurde mit einem Verlust von 5,51 Prozentpunkten beinahe halbiert, verloren aber nur ein Mandat und hat künftig drei.

Die SPÖ schaffte insgesamt 16 Grundmandate. Im Wahlkreis 1 sind es fünf, im Wahlkreis 4 gab es drei, und in den Wahlkreisen 2 und 3 holten sie jeweils vier Direktmandate. Dazu kommen zwei Reststimmenmandate. Die FPÖ schaffte sechs Grundmandate, je zwei in den Wahlkreisen 1 und 2, je eines in den übrigen. Dazu kommen drei Reststimmenmandate. Für die Schwarzen gab es außer im Wahlkreis 3 überall ein Direktmandat, drei Landtagssitze kommen aus dem zweiten Ermittlungsverfahren. Das Team Kärnten erzielte kein einziges Grundmandat, alle drei Sitze kommen aus den Reststimmen.

Bei den Wahlkarten überraschte die SPÖ übrigens noch einmal: Bei den fast 22.000 Wahlkarten-Wählern hatte die SPÖ mit 51,32 Prozent die Absolute. Die Wahlbeteiligung stieg mit den Wahlkartenstimmen zwar um genau fünf Prozentpunkte auf 68,63 Prozent - ist aber dennoch niedrig wie nie zuvor. Bei der Landtagswahl 2013 hatten noch 75,15 Prozent der Wahlbeteiligten gewählt.

(APA)

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