Spital Nord: Das nächste Millionenloch öffnet sich

Beim Spital Nord droht die nächste Kostenexplosion. Eine Aufnahme der Baustelle aus dem vergangenen Dezember.
Beim Spital Nord droht die nächste Kostenexplosion. Eine Aufnahme der Baustelle aus dem vergangenen Dezember.APA/HERBERT PFARRHOFER
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Das Fiasko beim Milliardenprojekt geht weiter. Hunderte Millionen Euro Zusatzkosten stehen im Raum, Krankenanstaltenverbund-Manager Wetzlinger spricht von Schadenersatzforderungen gegen den Architekten und andere Planer.

Für den Architekten des aus dem Ruder gelaufenen Milliardenprojektes Spital Nord, Albert Wimmer, wird es unangenehm. Im Zusammenhang mit dem Thema Schadenersatz erklärt Herwig Wetzlinger, Manager des KAV  (Krankenanstaltenverbund), der „Presse“: Man sei rechtlich dazu verpflichtet.

Wen diese Schadenersatzforderungen treffen, die in die Millionen gehen dürften, daran lässt Wetzlinger keinen Zweifel: Der Großteil der Planungsleistungen sei nicht vertragskonform gewesen. Die Probleme seien also nicht bei den ausführenden Firmen gelegen. Auf Nachfrage, ob das den Architekten des Spitals trifft, also Wimmer, antwortet Wetzlinger wörtlich: „Es betrifft klassische Planungsleistungen. Auch Wimmer und andere.“ Dieser weist im Gegenzug alle Vorwürfe zurück. Er spricht von einer „höchst professionellen Planung“ in seinem Bereich, er habe jahrzehntelange Erfahrung bei Großprojekten: „Ich arbeite gewissenhaft. Man kann sich von der Qualität vor Ort überzeugen.“

Es wird nochmals teurer - um hunderte Millionen Euro 

Wichtiger als mögliche Millionenforderungen gegen Planer und Architekten dürfte für die Wiener Bevölkerung ein anderes Faktum sein: Das völlig aus dem Ruder gelaufene Projekt wird teurer. Nochmals. Und das empfindlich. Konkret stehen 200 Millionen Euro Mehrkosten für den Bau im Raum. Dazu kommt noch eine Explosion bei den laufenden Betriebskosten für die nächsten zwei bis drei Jahre.

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