Wiener Grüne gehen mit Anzeige gegen Admiral vor

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Klubchef Ellensoh hat die Novomatic-Tochter wegen des Verdachts auf verbotene Live-Wetten angezeigt. Admiral-Anwalt Schwartz nennt den Vorwurf "schlichtweg falsch".

Der Wiener Klubchef der Grünen, David Ellensohn, hat die Novomatic-Tochter Admiral Sportwetten GmbH wegen des Verdachts auf verbotene Live-Wetten angezeigt. Der Anzeige beigelegt sind laut "profil" mehr als 20 Wettschein-Kopien. Der Anwalt von Admiral, Walter Schwartz, bezeichnet den Vorwurf, Admiral würde in Wien rechtswidrige Live-Wetten anbieten, als "schlichtweg falsch".

Laut dem Wiener Wettengesetz sind Live-Sportwetten verboten. Ausnahmen sind Wetten auf Teilergebnisse oder das Endergebnis. Exemplarisch angeführt sind "Satz im Tennis", "Halbzeit im Fußball", "Drittel im Eishockey" und "der gleichen".

Ellensohn: "Wetten auf einzelne Tennis-Games verboten"

Der Grün-Politiker, der als scharfer Kritiker von Novomatic gilt, hatte laut einem Vorausbericht des Nachrichtenmagazins Mitarbeiter in verschiedene Admiral-Lokale der Stadt geschickt, die aus ihrer Sicht verdächtige Wetten platzierten. "Wetten auf einzelne Tennis-Games sind verboten", verweist Ellensohn auf entsprechende Wettscheine.

Admiral-Anwalt Schwartz sieht Games im Tennis laut "profil" sehr wohl als Teilergebnisse an, die von der Aufzählung der zulässigen Wetten mitumfasst seien. Beim Fußball beanstandet Ellensohn Wetten auf den Gewinner der "verbleibenden Spielzeit". "Bei dieser Wettform handelt es sich um die sogenannte 'Restzeitwette'", sagt der Anwalt, die zulässig sei, weil der Ausgang vom Endergebnis abhängig ist.

"Nach Durchsicht der Wettscheine besteht der dringende Verdacht, dass es sich um illegale Live-Wetten handelt", kommentiert der Chef der MA 36, Dietmar Klose, die Anzeige. "Verwaltungsstrafverfahren sind eingeleitet."

Erst in der Vorwoche gab es Aufregung, als bekannt wurde, dass die ehemalige Grünen-Chefin, Eva Glawischnig, zu Novomatic wechselt. Die nunmehrige "Nachhaltigkeitsmanagerin" des Konzerns hatte diesen als Politikerin noch kritisch betrachtet.

Die Stadt Wien hat vor zwei Jahren die Regelungen für Wettanbieter verschärft. Beispielsweise sind dadurch die umstrittenen Live-Wetten, die manche als Glücksspielersatz sehen, verboten.

(APA)

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