Vor genau 80 Jahren marschierte die Deutsche Wehrmacht ein. Obwohl kein Schuss fiel und viele jubelten, war es ein gewaltsamer Akt und eine Annexion.
Nur wenige Zäsuren in Österreichs Geschichte wecken so widersprüchliche Gefühle und werden so ambivalent bewertet wie der 12. März 1938. An diesem Tag überschritt die Deutsche Wehrmacht die Grenzen Österreichs – ohne Widerstand des österreichischen Bundesheeres und unter dem Jubel eines Teils der Bevölkerung.
Heute wissen wir um Hintergründe und Schrecknisse des „Tausendjährigen Reichs“, dennoch fallen wir immer noch in gewisser Weise auf dessen Propaganda herein: etwa, indem wir immer noch den Terminus „Anschluss“ verwenden. Dies folgt der NS-Suggestion, dass es sich um einen von beiden Seiten gewollten und freiwilligen Zusammenschluss gehandelt hätte. Doch dem war 1938 keineswegs so, im Gegenteil.