Wo Lady Gaga irrt: Auch ein Pokerface ist lesbar

„No he can't read my poker face“, so der berühmte Song von Lady Gaga. Gleich vorweg, die Sängerin irrt gewaltig. Aus unserer Mimik lässt sich sehr viel herauslesen.

Ein Großteil unserer Kommunikation findet auf einer nonverbalen Ebene statt. Was wir mit Mimik und Körpersprache ausdrücken, beeinflusst maßgeblich, wie unser Gegenüber uns wahrnimmt. Die richtige Deutung von Mimik ist daher ein fester Bestandteil unserer sozialen Interaktion.

>> Wie Sie Lügner entlarven sehen sie hier

Möchte man ein Pokerface entschlüsseln, muss man hinter die Maske der steuerbaren Mimik – auch Makroexpression genannt – blicken. Entscheidend aber ist die Mikroexpression: Dabei handelt es sich um unbewusste Gesichtsausdrücke, die man nicht beeinflussen kann. Wer diese feinen Signale gut erkennen kann, ist im Arbeitsalltag klar im Vorteil.

Verräterische Anzeichen

Ein unbewusstes Schlucken oder Räuspern kann ein Anzeichen dafür sein, dass Ihr Gegenüber nicht ganz ehrlich zu Ihnen ist. Hier erfahren Sie, wie Sie Unwahrheiten erkennen und einen Lügner beim Schwindeln entlarven können. (c) Pixabay

Wiederholung der Frage Wenn Ihr Gegenüber die Frage fast exakt wiedergibt, dann ist Vorsicht geboten. (c) Pixabay

Plötzliche Veränderungen der Körpersprache Jeder Mensch lässt eine individuelle Körpersprache, Gesichtsmimik und Gestik erkennen. Beim Lügen verändert sich dieses Normverhalten für gewöhnlich. Beißt sich Ihr Gesprächspartner auf die Lippen, zupft sich am Ohr oder reibt sich die Hände, dann sollten Sie aufmerksam werden. (c) Pixabay

Das gefakte Lächeln Ein ehrliches Lächeln zu imitieren ist gar nicht so einfach, da die Augen mitlachen („Lachfältchen“). (c) Pixabay

Erweiterte Pupillen Unmöglich zu beeinflussen: ist jemand konzentriert oder angespannt, erweitern sich die Pupillen. (c) Pixabay

Schwitzen Schwitzen allein ist an sich nichts Ungewöhnliches. Wischt sich Ihr Gegenüber hingegen den Schweiß mit einem Taschentuch oder mit der Hand von der Stirn, ist das ein Alarmsignal. Ochsner Wärmepumpen GmbH

Räuspern und Schlucken Wenn sich jemand vor seiner Antwort räuspert oder schluckt, ist Vorsicht geboten. Räuspern oder Schlucken nach der Antwort ist unverdächtig. (c) Pixabay

Beschäftigung mit Gegenständen Jemand, der gerade eine Lüge erzählt, räumt plötzlich gerne sein Umfeld auf. Das Telefon muss zurechtgerückt werden, der Bleistift liegt nicht an seinem Platz und auch der Kalender steht nicht gerade. Clemens Fabry

Sonderfall Bewerbungsgespräch: Wie erkenne ich Kandidaten, die schwindeln?Besonders in stressigen Situationen rutscht schnell einmal eine kleine Lüge heraus. Etwa im Bewerbungsgespräch, wo der Kandidat bemüht ist, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Für jeden Personaler spielt daher die Interpretation der Körpersprache und der Mimik eine besondere Rolle. Manch ein Bewerber schwindelt gerne etwas, vor allem wenn es um die Beziehung zum früheren Chef geht. Ein Recruiter muss in der Lage sein, den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge zu erkennen. (c) Pixabay

Doch wie lässt sich eine Lüge von einer wahrheitsgemäßen Aussage unterscheiden? Lange Nasen gibt es zwar nur im Märchen, dennoch gibt es das eine oder andere Anzeichen dafür, dass Sie gerade angeschwindelt werden. Hier ein paar Beispiele, die der Personaldienstleister Michael Page zusammengestellt hat:

Da Mikroexpressionen unbewusst stattfinden und nicht beeinflusst werden können, sind sie sehr authentisch. Dennoch sollte man aufgrund eines einzelnen Indiz‘ wie einem Zucken oder Erröten nicht automatisch davon ausgehen, dass das Gegenüber lügt. Jeder Mensch hat individuelle Sprechmuster und Angewohnheiten. Ein erhöhter Stresspegel, wie in einer Bewerbungssituation üblich, wirkt sich auf unsere Körpersprache aus, führt zu vermehrtem Blinzeln oder man fasst sich öfter ins Gesicht. Eindeutige Hinweise auf eine Lüge sind das jedoch nicht.

Lügen sind nicht immer schlecht

In der Psychologie geht man davon aus, dass Lügen lebensnotwendig sind. Sie erleichtern unseren Tagesablauf und fördern ein gutes Auskommen mit unseren Mitmenschen. Glaubt man diversen Studien, lügt der Mensch etwa 200 Mal am Tag. Am häufigsten jedoch belügt der Mensch sich selbst.