Zahl der Asylanträge in EU dramatisch gesunken

Dimitris Avramopoulos
Dimitris Avramopoulos APA/AFP/EUROPEAN COUNCIL/PLAMEN
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Die meisten neuen Asylwerber gab es im Vorjahr in Deutschland. Österreich rangiert im EU-Vergleich auf Platz acht.

Die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union ist laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr um nahezu die Hälfte gesunken. Insgesamt 649.855 Menschen beantragten 2017 erstmals Asyl in einem der 28 EU-Staaten, wie die Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe unter Berufung auf neue Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat im Voraus in ihren Mittwochausgaben berichteten.

2016 seien es noch 1,206 Millionen gewesen, der Rückgang habe somit 46 Prozent betragen. Hauptzielland der Asylbewerber bleibe Deutschland. Hier seien nach den EU-Daten 198.255 Erstanträge gestellt worden. Dies entspreche fast einem Drittel aller Bewerbungen in der EU (30,5 Prozent). 2016 seien auf Deutschland 60 Prozent aller Asylanträge entfallen.

Auf Platz zwei lag dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr Italien mit 126.550 Asylanträgen, gefolgt von Frankreich (91.070) und Griechenland (57.020). Österreich rangiere mit 22.160 Anträgen auf Platz acht. Die wenigsten Anträge seien auf die Slowakei (150), Estland (180) und Lettland (355) entfallen. Ungarn habe 2.320 Erst-Anträge auf Asyl registriert, Polen 3005.

Die Daten geben dem Bericht nach nur die Erstanträge wieder. Rechne man Zweit- und Folgeanträge hinzu, habe die Summe 2017 in der EU bei 704.625, in Deutschland bei 222.560 gelegen.

An diesem Mittwoch will EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos in Brüssel eine Bilanz der EU-Flüchtlingspolitik ziehen.

(APA/Reuters/dpa)

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