Wie Hawking mit Gott rechnete

"Meiner Meinung nach sollten sich behinderte Menschen auf die Dinge konzentrieren, die ihnen möglich sind, statt solchen hinterher zu trauern, die ihnen nicht möglich sind."
Aus seiner 2013 auf Deutsch erschienenen Autobiografie "Meine kurze Geschichte". Im Bild mit Dorothy Hodgkin, 1985.

"Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe es aber auch nicht eilig."
In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian", 2011. Im Bild mit seiner Frau Elaine Mason, 2005.

"Weil es die Gesetze der Schwerkraft gibt, hat sich das Universum aus dem Nichts selbst geschaffen."
Hawking in seinem Buch "Der grosse Entwurf", 2010. Im Bild: Eine kurze Geschichte der Zeit, GB 1991.

"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert (...). Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
In einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC, 2010. Im Bild mit Königin Elizabeth II., 2014.

"Einstein lag falsch, als er sagte "Gott würfelt nicht". (...) Er hat die Würfel manchmal nur dorthin geworfen, wo wir sie nicht sehen."
An der Uni Cambridge bei einer Debatte über Schwarze Löcher, 1994

"Ich bin der Ansicht, dass wir alle, nicht nur die theoretischen Physiker, gern wissen wollen, woher wir kommen."
In einem Interview mit dem "Spiegel", 1988. Im Bild mit Nelson Mandela, 2008.

"Wenn wir eine komplette Theorie haben, können wir die Gedanken Gottes verstehen."
In seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit", 1988. Im Bild: Hochzeitstag mit seiner Ehefrau Elaine Mason.

Zitat über Hawking:
"Die Wissenschaft kann uns nicht hinreichend erklären, woher wir kommen und wohin wir gehen und welchen Sinn unsere Existenz hat".
Papst Benedikt XVI. im September 2010 zu Hawkings Thesen.

Zitat über Hawking:
"Seine Arbeiten in der theoretischen Physik will ich hier nicht näher erklären".
US-Präsident Barack Obama selbstironisch im August 2009 in Washington bei der Verleihung der Freiheitsmedaille an Hawking.

Zitat über Hawking:
"Wir, seine Familie, waren die Niedrigsten der Niedrigen." Und: "Sein Ruhm trug ihn aus dem Orbit unserer Familie."
Hawkings geschiedene Frau Jane (rechts im Bild) 1999 und 2004 über ihre gescheiterte Ehe.

Der britische Astrophysiker Stephen Hawking starb am 14. März 2018 im Alter von 76 Jahren friedlich in seinem Haus in Cambridge. Seine Kinder Lucy, Robert und Tim teilten mit, sie seien zutiefst traurig. "Wir werden ihn für immer vermissen."
Hawking litt an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Bereits seit Jahrzehnten war er fast völlig bewegungsunfähig, er saß im Rollstuhl. Schon seit langem konnte er sich nur noch mühsam mit Hilfe eines Computers verständigen. Zuletzt nahmen seine Kräfte immer mehr ab.

Stephen Hawking war nicht nur ein weltberühmter Physiker und Mathematiker. Der Brite hat sein Wissen über das Universum auch für Millionen Leser verständlich niedergeschrieben. Zu den bekanntesten Werken zählen:

"Eine kurze Geschichte der Zeit" (1988): Der Bestseller beschäftigt sich mit dem Ursprung des Universums und der Rolle der Zeit. Dabei erläutert Hawking Phänomene wie den Urknall und die Schwarzen Löcher. Am Fortsetzungsband "Die kürzeste Geschichte der Zeit" (2005) wirkte sein US-Kollege Leonard Mlodinow mit.

"Das Universum in der Nussschale" (2001): Hawking befasst sich in diesem Buch mit verschiedenen Theorien, die die Kräfte der Physik erklären. Der Text und viele Illustrationen zeigen, wie man sich das Weltall und seine Bausteine vorzustellen hat.

"Giganten des Wissens" (2005): In einem Streifzug durch die Geschichte zeigte der Autor, wie Geistesgrößen von Nikolaus Kopernikus über Galileo Galilei bis Albert Einstein unsere Wahrnehmung der Welt seit Jahrhunderten geprägt und verändert haben.

"Der geheime Schlüssel zum Universum" (2007): Das zusammen mit seiner Tochter Lucy verfasste Buch richtet sich an Kinder ab zehn Jahren. Es führt sie auf eine Abenteuerreise zu fernen Planeten.

"Die unglaubliche Reise ins Universum" (2009): Im Fortsetzungsband der Hawkings zum "Geheimen Schlüssel" geht es erneut um eine packende Reise ins Weltall, um Außerirdische und eine spannende Schatzsuche. Viele Bilder machen das Buch anschaulich.

"Der Große Entwurf" (2010): Hawking und sein Kollege Mlodinow erläutern ihre Ansicht, dass Gott bei der Entstehung der Welt nicht beteiligt war. Sie habe sich nach den Gesetzen der Physik selbst erschaffen.

"Meine kurze Geschichte" (2013): Mit Ironie und ohne jedes Selbstmitleid gewährt Hawking in der Autobiografie Einblicke in sein Privat- und Berufsleben.