Der britische Modedesigner Alexander McQueen ist am Morgen des 11. Februar in seiner Londoner Wohnung tot aufgefunden worden.
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Über die näheren Umstände seines Todes lägen ihr keine Informationen vor, erklärte Samantha Garrett, eine Sprecherin seines Unternehmens. Britische Medien berichteten, es gebe Hinweise auf einen Selbstmord.
Die Polizei teilte mit, sie sei am Vormittag des 11. Februars gegen 10.20 Uhr zur Wohnung McQueens im Londoner West End gerufen worden. Man gehe nicht von einem Verbrechen aus, hieß es. Die nächsten Angehörigen seien benachrichtigt worden.
Eine Woche zuvor war seine Mutter Joye gestorben. Laut Medienberichten soll McQueen seit dem Freitod seiner besten Freundin und Förderin Isabella Blow schwer depressiv gewesen sein. Im Bild: Alexander McQueen mit seiner Mutter Joyce im Victoria & Albert Museum in London bei der "Radical Fashion" Ausstellung.
Der 40-jährige McQueen galt lange Zeit als "Enfant terrible" der Modeszene. Von 1996 bis 2001 war er Designer des traditionsreichen französischen Modeunternehmens Givenchy.
Der am 17. März 1969 geborene Modeschöpfer studierte nach einer Ausbildung zum Herrenschneider unter anderem an der renommierten St. Martin's School of Art & Design in London. Im Bild: Alexander McQueen wird als "Best Designer of the Year" beim "Fashion Prix 2003" in Madrid ausgezeichnet.
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Gleich mit seiner ersten eigenen Kollektion gelang ihm 1992 der Durchbruch: Sie stand unter dem provozierenden Motto "Jack the Ripper". Damit hatte McQueen sein Image als "enfant terrible" weg.Im Bild: Alexander McQueen mit Model Kate Moss.
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Umso überraschender war 1996 seine Berufung als Chefdesigner des immer aus Diskretion bedachten Modehauses Givenchy, das dem Konzern LVMH von Bernard Arnault gehört.
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Allerdings war seine erste 1997 gezeigte Kollektion für Givenchy eher zurückhaltend, fast damenhaft, wie Kritiker urteilten. Auch in den folgenden Jahren blieb er eher zahm, für einen kleinen Skandal sorgte dann aber die überstürzte Absage seines Haute-Couture-Defiles im Jänner 2001 - kurz zuvor hatte er Givenchy verlassen. Im Bild: Model Naomi Campbell und Alexander McQueen.
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"Givenchy ist für mich ein Kompromiss", sagte McQueen einmal in einem Interview. "Givenchy mache ich nur fürs Geld. Denn mit Givenchy finanziere ich McQueen."
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Von Givenchy wechselte er als Kreativdirektor zu Gucci. Auch mit dem Sportartikelhersteller Puma arbeitete er zusammen.
Sein eigenes Label und sein eigenes Modehaus in London führte McQueen daneben stets weiter. Im Bild: Alexander McQueen erhält 2002 einen Award als "Revolutionary Designer of the Year".
Für einen Skandal sorgte dort 1998 die Verpflichtung des behinderten Models Aimee Mullins. McQueen wurde vorgeworfen, er habe das beinamputierte Mannequin wie ein Jahrmarktmonster ausgestellt. Im Bild: Alexander McQuenn gemeinsam mit seinem Kollegen Georgio Armani.
Der Designer wies dies zurück - er habe sich im Gegenteil für Behinderte einsetzen wollen. Der Zeitung "Le Figaro" sagte er damals: "Ich weiß, dass ich provoziere. Man muss nicht mögen, was ich tue, aber zumindest kann man es nicht ignorieren."
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Der frühe Tod eines ''Enfant terrible''
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