Mit Topfen an den Start

Lindsey Vonn versucht mithilfe eines alten Hausmittels, doch noch rechtzeitig fit zu werden.

Whistler (g.h.). Lindsey Vonn hat sich im Training am Schienbein verletzt, und nun bangt die US-amerikanische Sportnation mit der 25-Jährigen um ihre Goldchancen. Nachdem die Topfavoritin in den Speeddisziplinen erklärt hatte, dass sie durch ihre Verletzung stark gehandicapt sei, meldete sich auch der Arzt des US-Teams in Whistler zu Wort. Bill Sterett kennt Vonn seit deren 13.Lebensjahr. Er arbeitet als Sportmediziner im Krankenhaus von Vail, jenem US-Skiort, in dem die aktuelle Gesamtweltcup-Führenden aufgewachsen ist.

„Ihre österreichischen Ärzte behandeln die Schwellung mit Topfen“, berichtete Sterett und erntete bei den US-Journalisten Verwunderung. Diese erwarteten Injektionen statt der Topfenwickel. „Glauben Sie mir, Lindsey ist bei ihren österreichischen Betreuern in den besten Händen“, beruhigte Sterett und fügte hinzu: „Ich habe Lindsey gefragt, ob die Verletzung schon ein wenig abgeklungen ist. Sie hat geantwortet: ,Seit gestern um 62,5 Prozent.‘“ Vonn sei also wieder zu Scherzen aufgelegt. „Es gibt keine Änderungen bei den Rennen oder im Training.“

In allen fünf Disziplinen zu starten ist also immer noch Vonns Ziel. Fünf Medaillen, wenn möglich in Gold, wie es die amerikanische Öffentlichkeit von ihr erwartet, darauf zielt Vonn aber nicht ab. „Ich gehe nicht auf fünf Medaillen los. Ich will eine, die Farbe ist mir egal“, versuchte Vonn allen Erwartungsdruck von sich zu weisen. Ganz wird ihr das aber nicht gelingen, denn noch fehlt olympisches Edelmetall in ihrer Sammlung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2010)

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