Der Chef des Aufsichtsrats der Hypo Kärnten, Johannes Ditz, kritisiert den ehemaligen Hypo-Vorstandschef Wolfgang Kulterer. Denn dieser wurde ein einem Verfahren wegen Bilanzfälschung verurteilt.
Der neue Aufsichtsratschef der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, der ehemalige ÖVP-Wirtschaftsminister Johannes Ditz, äußert sich kritisiert den ehemaligen Hypo-Vorstandschef und zeitweiligen Hypo-Aufsichtsratschef Wolfgang Kulterer.
Dass in der Hypo vor Ditz ein Vorstand Aufsichtsratschef wurde, obwohl er ein Verfahren wegen Bilanzfälschung am Hals hatte und verurteilt wurde, ist für den seit Ende Jänner amtierenden Hypo-Alpe-Adria-Aufsichtsratspräsidenten ein Defizit in der Anwendung der Corporate Governance. Solche Defizite kämen vor allem in Krisensituation zum Vorschein. Hier müsse dringend sichergestellt werden, dass solche Fehlentwicklungen nicht mehr passieren.
"Da müsste es einen Aufschrei geben", so Ditz in einem Interview mit dem Fachblatt "Aufsichtsrat aktuell". "Eine Verurteilung wegen Bilanzfälschung ist kein Kavaliersdelikt".
Und der Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat werde vom Corporate Governance Code überhaupt nicht befürwortet, weil der Betreffende dann seine frühere Tätigkeit kontrolliere.
Bilanzabschlüsse von börsenotierten Unternehmen, so Ditz ganz generell, sollten von unabhängigen Experten noch einmal geprüft werden. Dass Österreich im Streit darüber, wo man die Kontrolle ansiedle und wie man sie gestalte, die EU-Vorgaben nicht umsetze, sei extrem negativ für den Kapitalmarkt.
(APA)