Putin: Russland will keinen Rüstungswettlauf

Boris Titov, Maxim Suraykin, Ksenia Sobchak, Vladimir Zhirinovsky, Pavel Grudinin, Sergei Baburin und Grigory Yavlinsky trafen erst nach der Wahl erstmals auf Wladimir Putin.
Boris Titov, Maxim Suraykin, Ksenia Sobchak, Vladimir Zhirinovsky, Pavel Grudinin, Sergei Baburin und Grigory Yavlinsky trafen erst nach der Wahl erstmals auf Wladimir Putin.APA/AFP/POOL/YURI KADOBNOV
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Die Militärausgaben Russlands sollen sinken. Der neue alte russische Präisdent wolle alles tun, um Konflikte zu lösen. Erstmals traf er seine Gegenkandidaten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach seiner klaren Wiederwahl offen für einen Dialog mit dem Westen gezeigt und gegen einen Rüstungswettlauf ausgesprochen. Russland wolle konstruktive Gespräche mit internationalen Partnern, sagte Putin am Montag. Er werde alles tun, um Konflikte zu lösen. Dennoch werde Russland weiter seine nationalen Interessen verteidigen.

Russland werde in diesem und im kommenden Jahr seine Ausgaben in diesem Bereich kürzen, was aber nicht zu einer Einschränkung der Verteidigungskapazitäten des Landes führen werde, sagte Putin. Zugleich kündigte Putin am Montag "konstruktive" Beziehungen mit "unseren Partnern" an. Dies sei jedoch, "wie in der Liebe" eine gegenseitige Sache: "Beide Parteien müssen ein Interesse daran haben, andernfalls wird es keine Liebe geben."

Putin war zuletzt im Westen für seinen Konfrontationskurs in Konflikten etwa in Syrien oder der Ukraine kritisiert worden. Zudem gibt es einen diplomatischen Schlagabtausch mit Großbritannien, das Russland hinter der Gift-Attacke auf den Doppelagenten Sergej Skripal vermutet.

Putin trifft unterlegene Kandidaten

Einen Tag nach seinem historischen, aber international teils kritisierten Wahlsieg hat sich der russische Präsident Wladimir Putin erstmals mit seinen Gegenkandidaten getroffen. Das wichtigste sei, dass alle Kandidaten ihre Kräfte bündelten, um gemeinsam für das Land zu arbeiten, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge am Montag.

"Wir müssen die positiven Emotionen, von denen es viele im Wahlkampf gab, in Zukunft einsetzen." Putin hatte die Kandidaten am Montag in den Kreml eingeladen.

Für Putin stimmten am Sonntag 76,66 Prozent der Wähler. Es ist sein bestes Wahlergebnis in seiner politischen Karriere. Die sieben Gegenkandidaten hatten im Wahlkampf selbst jede Chancen auf Erfolg für sich ausgeschlossen. Der Kommunist Pawel Grudinin erreichte mit rund 12 Prozent den zweiten Platz.

(APA/Reuters/AFP)

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