Die Wahl war ein Referendum über Putin – und ein Erfolg für den Kreml. Behilflich waren die „Feinde Russlands“ aus dem Ausland, schwache Gegner und ein wenig Manipulation.
Moskau. Vielleicht hätte sie die Interpretation des sonntäglichen Wahlergebnisses besser Politologen überlassen sollen, aber Wahlleiterin Ella Pamfilowa ließ es sich nicht nehmen, den Sieg Wladimir Putins selbst zu kommentieren. Bei der Pressekonferenz der Zentralen Wahlkommission dankte sie „einigen westlichen Politikern“ (ohne Namen zu nennen) für ihre Aussagen kurz vor dem Wahltag – damit hätten sie zur „Konsolidierung des russischen Volkes“ zweifellos beigetragen.
„Unser Volk hält in schwierigen Momenten immer zusammen“, sagte Pamfilowa, die am Montag die letzten offiziellen Zahlen verkündete: Bei mehr als 67 Prozent Wahlbeteiligung entfielen knapp 77 Prozent der Stimmen auf den amtierenden Präsidenten, der damit seine vierte Amtszeit bis zum Jahr 2024 antreten wird. Abgeschlagen auf Platz zwei landete der Kandidat der Kommunisten, Pawel Grudinin, mit rund zwölf Prozent der Stimmen, dahinter der nationalistische Rabauke Wladimir Schirinowskij und die liberale Kandidatin Ksenia Sobtschak.