Bekenntnis zur Form

Wohnbau Donaufeld.
Wohnbau Donaufeld.(c) Rupert Steiner
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Zur gelungenen Form gehören Lust und Freude am Gestalten. Dies macht den Beruf des Architekten einzigartig und wohl zum Allerschönsten der Welt.

Im Jahr 1996 wurde das Heizkraftwerk Süd der Fernwärme Wien, eines meiner prägnantesten Gebäude, fertiggestellt. Im gleichen Jahr erschienen ein bibliophiler Band „Marginalien zur Architektur – Beiträge zur praktischen Theorie“ und ein Aufsatz mit dem Titel „Bekenntnis zur Form“. Autor war kein Geringerer als der Chefredakteur dieser heutigen „Presse“-Sonderausgabe: Gustav Peichl. Darin bricht er eine Lanze für die Fantasie als Ansporn zur Gestaltung und polemisiert in gekonnter Weise gegen die Architekturmoden mit immer kürzeren Ablaufdaten. Diese Bekenntnisse hat Peichl immer gelebt und mehr als zwei Jahrzehnte in einer der damals besten Architekturschulen der Welt, der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz, seinen Studenten mit auf ihren Weg gegeben.

Wohnbau Thürnlhofstraße 11.
Wohnbau Thürnlhofstraße 11.(c) Spiluttini

Ich selbst hatte das Glück, dort zu studieren und später Lehraufträge in der Meisterschule zu erfüllen. 1996 war auch das Jahr, in dem die Ära Peichl am Schillerplatz zu Ende ging. Eine Ära, die inhaltlich und strukturell an die Tradition des Hauses angeknüpft hatte, die eng verknüpft war mit Namen wie Otto Wagner, Clemens Holzmeister, Lois Welzenbacher, E. A. Plischke bis hin zu Roland Rainer.

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