Wohin die „Flämmler“ sich wenden werden

Gunter Damisch zwischen seinen Skulpturen und Bildern.
Gunter Damisch zwischen seinen Skulpturen und Bildern.(c) Magdalena Blaszczuk
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Vor zwei Jahren starb Gunter Damisch. Er war einer der beliebtesten Maler der österreichischen Szene. Was wird mit seinem Werk jetzt passieren? Ein Besuch.

Bald ist es so weit, die Morcheln werden in den Donauauen wieder zu wachsen beginnen. Und vielleicht wird Maria Damisch sich ja heuer wieder auf die Suche machen, bei der sie so oft ihren Mann begleitet hat. Es gibt ein wunderschönes Foto von Gunter Damisch, wie er gerade seinen Morchelfund auf den Tisch legt; in Reih und Glied hat er sie geordnet, achtsam und heiter schaut das aus. Manche wurden einfach verkocht, andere aber goss er ab, sie tauchten als Bewohner seiner Welten wieder auf, die er zu fragilen Turmgerüsten aufgebaut schließlich in Aluminium gießen ließ.

In seinen Skulpturen brachte er viele dieser Fundstücke aus der Natur unter, in der er sich so gern bewegte – da ein Pockerl, dort ein Pilz, dazwischen tummelten sich die kleinen, fast abstrakten Figürchen, die so typisch für sein Werk sind: Sieht man diese kleinen „Flämmler“, weiß man sofort, dass man hier auf das dichte, verzweigte Wegenetz Damischs gestoßen ist, das sich wie Myzel über seine Leinwände, über seine Skulpturen, über die Papierbahnen, die er bedruckte, ausbreitete. Als humanistische Vision kann man sein gesamtes Werk lesen, in dem er ein gleichberechtigtes, archaisches, schicksalhaftes Zusammenleben zwischen Natur und Mensch immer wieder und wieder bannte. Ohne diese Ideologie kann man darin immer noch farbkräftige, wunderschöne Ornamente sehen. Es ist eine Kunst, die Menschen lieben, die Nachfrage sei stetig, gibt etwa Galeristin Katharina Zetter Auskunft.

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